Wenn der Zug Verspätung hat Folge 174 Nur drei Viertel aller Züge fahren pünktlich. Dabei sind kleinere Verzögerungen von bis zu sechs Minuten noch nicht berücksichtigt. „Wie geht das?“ zeigt, wie Verspätungen im Bahnverkehr zustande kommen, welche riesigen Kettenreaktionen selbst eine kleine Verspätung auslösen kann und warum der Anschlusszug oft nicht einmal wenige Minuten auf die Umsteiger wartet. Hannover hat mit 250.000 Reisenden am Tag einen der meist frequentierten Bahnhöfe in ganz Deutschland. Fällt hier ein Zug aus, kann das weitreichende Folgen haben. Die ersten Schritte werden gleich vor Ort unternommen: Bahnsteigkoordinator Günter Wollschläger lotst die Reisenden auf das richtige Gleis, sucht Ausweichmöglichkeiten und sorgt dafür, dass zumindest der Ersatzzug den Hauptbahnhof pünktlich verlässt. In der Landeshauptstadt von Niedersachsen arbeiten außerdem sogenannte Knotenpunktkoordinatoren wie Detektive: Sie nehmen jede Verspätung unter die Lupe und suchen nach Fehlern im komplizierten Bahnsystem; damit beim nächsten Mal der Zug hoffentlich wieder pünktlich kommt. Knapp 7.000 Züge sind täglich im Norden unterwegs. Etwa 400 Verkehrsunternehmen teilen sich das begrenzte Streckennetz. Das alles muss koordiniert werden. In der Betriebszentrale in Hannover überwachen 100 Disponenten im Schichtbetrieb den gesamten Zugverkehr Norddeutschlands rund um die Uhr. Sie entscheiden, ob ein Zug auf Reisende wartet und welche Bahn Verspätungen in Kauf nehmen muss. Die Reportage begleitet Bahnbedienstete und Fahrgäste, wenn Züge Verspätung haben, erklärt, warum die Strecke Hannover – Bremen für Zugbegleiter besonders herausfordernd ist, warum in der Eisenbahnwerkstatt 3D-Drucker verwendet werden und was die Bahn unternimmt, damit die jährlich 70 Millionen Fahrgäste, die allein in Niedersachsen unterwegs sind, so schnell wie möglich an ihr Ziel kommen. (Text: NDR) Deutsche Erstausstrahlung: Mi 07.08.2019 NDR