Gerade einmal 150 Schiffe haben je die legendäre Nordwestpassage durch die kanadische Arktis befahren. Bis die in allerjüngste Zeit blieb der arktische Archipel im hohen Norden Kanadas unerschlossen und fast unerreichbar. Die globale Erwärmung hat jedoch über die letzten 20 Jahre das Packeis zurückweichen lassen. Heute ist die Nordwestpassage jedes Jahr im Spätsommer für mehrere Wochen eisfrei und sogar einige Expeditionskreuzfahrtschiffe unternehmen die Fahrt in eine der letzten wahrhaft wilden Regionen unserer Erde. Für die kommerzielle Frachterschifffahrt ist diese Route nach Asien zwar deutlich kürzer – aber noch immer viel zu unberechenbar und zu gefährlich. Entdecker wie Henry Hudson oder Sir John Franklin machten sich in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder auf die Suche nach dem Seeweg über den Norden Kanadas nach Asien. Vergeblich. Erst der Norweger Roald Amunden schaffte schließlich die erste Durchquerung der Nordwestpassage im Jahr 1906. Drei Jahre brauchte er für die Fahrt, zweimal musste er im Eis überwintern. Auf einem modernen Expeditionsschiff folgt das Kamerateam von Grönland aus den Routen der frühen Entdecker nach Baffin Island und weiter in die Nordwestpassage. Hinter der Reling tauchen gewaltige Eisberge auf, Eisbären, Vogelfelsen mit Millionen von Lummen und anderen Seevögeln. Wir besuchen kleine Inuit-Orte und baumlose Inseln mit urweltlich anmutenden Moschusochsen, machen Stopp an historischen, längst verlassenen Posten der kanadischen „Mounties“ auf einsamen Eilanden und stehen an den Gräbern von Franklins Männern. Die glücklose Reise der verschollenen Franklin-Expedition von 1845 rührt bis heute das Interesse der Welt, denn nach fast 170jähriger Suche wurde im Sommer 2014 eines der Schiffswracks entdeckt. Ein spannendes Ereignis, das uns ein Unterwasser-Archäologe in Wort und Bild miterleben lässt. (Text: SWR)
Die Nordwest-Territorien in Kanada gehören zu den eher unbekannten Reisezielen in Kanada. Die Region ist fünfmal so groß wie Deutschland und kaum erschlossen – gerade einmal 41.000 Menschen wohnen hier. Im Süden wachsen schier endlose Wälder, im Norden erstreckt sich die karge Tundra bis an den Horizont. Die Reise durch die Northwest-Territories beginnt in Fort Smith. Der kleine Ort ist das Tor zum Wood Buffalo National Park, in dem 6.000 Waldbisons leben – ein Weltrekord. Weiter geht es zu den Louise-Wasserfällen und nach Fort Providence: In der Lounge vom Snowshoe Inn feiern die Einheimischen regelmäßig Karaoke-Partys. Die Zuschauer machen Station in Yellowknife, mit 19.000 Einwohnern die größte Stadt der Territorien, und besuchen das Wildcat-Café. Es ist das älteste Restaurant im Ort. Von Fort Simpson aus geht es in den Nahanni National Park. Das riesige Naturschutzgebiet ist nur auf dem Wasser- oder Luftweg erreichbar. Sehenswert ist auch die Müllkippe von Fort Simpson. Auf der Suche nach Futter tummeln sich hier Schwarzbären, Weißkopfseeadler und Kraniche. Am Polarmeer weit im Norden endet unsere Reise. In dem Dorf Ulukhaktok leben Inuits. Die Zuschauer begleiten sie in die Tundra, wo sie auf die Jagd nach Moschusochsen gehen. (Text: SWR)
Der Name Ontario stammt aus der Sprache der Irokesen und bedeutet „schönes Wasser“. Die kanadische Provinz ist über eine Million Quadratkilometer groß und von einer Unzahl Seen und Flüssen durchzogen. Außerdem wird sie im Norden von der Hudson Bay und im Süden von den Großen Seen und den berühmten Niagara-Fällen begrenzt. Ontario – Land des schönen Wassers. Die Lage und die schiere Größe Ontarios lassen eine enorme landschaftliche Vielfalt zu. Sumpfiges Tiefland umschließt die Hudson Bay; nach Süden schließen eiszeitliche Moränen und fruchtbare Ebenen an. Hier, an den Großen Seen und in den Ballungsgebieten von Toronto und Ottawa, leben die meisten der 12 Millionen Einwohner Ontarios. Die Geschichte dieser kanadischen Provinz ist vor allem die Geschichte der First Nations, der Irokesen, Huronen, Athabasken, Algonquin. Ihre Kultur damals und heute und der Konflikt zwischen First Nations und frühen (europäischen) Siedlern – das sind zentrale Themen unseres Films. Mit dem historischen Zug Polar Bear Express fahren die Zuschauer an den Südrand der Hudson Bay, nach Moose Factory, und besuchen ein Dorf und eine Öko-Lodge der Cree. In der rekonstruierten Siedlung und Mission Sainte Marie among the Hurons erfahren die Zuschauer mehr über den Zusammenprall der Kulturen im 17. Jahrhundert: als französische Jesuiten versuchten, die Huronen und Irokesen zum einzig wahren Glauben zu bekehren … (Text: SWR)
Québec – die größte Provinz Kanadas – ist gleichzeitig die sprachliche und kulturelle Bastion Frankreichs auf dem Kontinent. Die Menschen hier sind stolz auf ihre Wurzeln – das merkt man an der Küche, den historischen Zentren und am überall präsenten Quebecer Französisch. Genau wie bei den ersten Entdecker geht die Reise entlang des St. Lorenz Stroms – allerdings genau in entgegengesetzter Richtung – von Montréal an die Atlantikküste. In der Millionenstadt Montréal, dem kosmopolitischen Zentrum von Québec, ist auch der berühmte „Cirque du Soleil“ zuhause. Direkt daneben lernen Zirkusschüler aus der ganzen Welt in der renommierten „école nationale du cirque“. Julius Bitterling aus Deutschland ist bereits seit zwei Jahren hier – mit ihm gemeinsam geht es in das pulsierende Montréal. Entlang des St. Lorenz Stroms geht es weiter Richtung Québec City, in die Hauptstadt der Provinz. In einem alten Augustinerkloster erlebt man eine besondere Kochkunst. Hier lässt sich Chefkoch Christophe Perny von alten Rezepten aus der Klosterküche inspirieren und interpretiert diese völlig neu. Kurz hinter der Stadt stürzen die „Montmorency Falls“ über 80 Meter in die Tiefe. Bei Tadoussac, wo der Saguenay Fluss in den St. Lorenz Strom mündet, ist ein beliebtes Revier von Buckel-, Finn- und Blauwalen. Die Walforscherin Chantal St. Hilaire wird auf einer ihrer Touren begeleitet, sodass man mehr über ihre Begeisterung für die Meeresbewohner erfahren kann. Die Reise endet auf Halbinsel Gaspésie im Nordosten. Die Gegend ist dünn besiedelt, die Klippen umtost von der Brandung des Atlantiks. Die Kraft und Weite der Natur beherrscht die Szenerie, wie so oft auf dieser Reise durch Französisch Kanada. (Text: SWR)