Amsterdam 1945: Joseph Piller, leitender Ermittler in Sachen Kunstraub, glaubt, einen großen Fang gemacht zu haben. Vor ihm im Verhörraum sitzt Han van Meegeren, ein bekannter Künstler und angeblicher Nazi-Kollaborateur. Ausgerechnet dem deutschen Reichsmarschall Hermann Göring soll er ein holländisches Meisterwerk, ein Gemälde von Johannes Vermeer, verkauft haben. Van Meegeren droht schwere Strafe. Bisher hat er zu den Vorwürfen geschwiegen, doch dann kann er sich nicht mehr zurückhalten: „Es war kein Vermeer, es war ein Van Meegeren. Ich habe das Bild gemalt!“ Ein unglaubliches Geständnis, das sich tatsächlich als wahr herausstellte. Der Fälscher wurde zum Nationalhelden: Der Mann, der Göring an der Nase herumgeführt hatte! Doch Göring war nicht der Einzige, den Han van Meegeren geprellt hatte. Auch seinen Landsleuten hatte er angebliche Vermeers verkauft und damit Millionen verdient. Seine Gemälde wurden als beste „Vermeers“ überhaupt gefeiert und erhielten einen Ehrenplatz in den großen Museen der Niederlande. Vor Gericht behauptete Han van Meegeren, Geld sei nie sein oberstes Ziel gewesen, er hätte nur den Experten beweisen wollen, dass sein Können ebenso groß sei wie das der alten Meister. Damit ist er nicht allein, denn viele überführte Kunstfälscher geben das Streben nach Anerkennung als Triebfeder ihres Handels an. Ihr größter Wunsch sei es, anderen zu beweisen, dass die eigene Kunst genauso gut ist wie die der berühmten Meister – van Gogh, Picasso oder Rothko. Oder vielleicht sogar besser. Sind Geldgier und die Sehnsucht nach Anerkennung die einzigen Motive für Fälscher? Was treibt sie noch an, tage-, wochen- oder monatelang im Verborgenen zu arbeiten und den Stil eines Künstlers nachzuahmen – in der ständigen Gefahr, ertappt zu werden? Ist es für sie das pure Vergnügen, andere zu täuschen? Oder eine Form von Besessenheit? In der Dokumentation „F wie Fälschung: Meisterwerke“ widmet sich Christian Berkel dre