Mit dem allegorischen Triptychon "Die Versuchung des heiligen Antonius" erreicht die fantastische Bildwelt des niederländischen Malers Hieronymus Bosch ihren Höhepunkt. Im ausgehenden Mittelalter erlitt die Bevölkerung der Niederlande Hungersnöte und Epidemien, auch von schrecklichen Überschwemmungen wurde sie heimgesucht. Die in hohem Maße korrupte Kirche beherrschte das Volk, indem sie es mit Strafen ängstigte und eine Vergeltungsjustiz walten ließ. Das aufkommende rationale, wissenschaftliche Denken hatte noch große Mühe sich durchzusetzen.
Bosch stellt seine glänzende Maltechnik in den Dienst einer Symbolwelt voller grotesker, fantastischer Geschöpfe. Das Altarbild zeigt drei Momente aus dem Leben eines Einsiedlers, der 105 Jahre lang den Versuchungen, Täuschungen und Gewalttaten des Teufels widerstanden hat. Der linke Bildteil zeigt seinen Kampf; er will sich nicht unterjochen lassen in seinem Glauben an Gott. Im Mittelpunkt des Bildes wird Gott befragt, der dem erschöpften Einsiedler nicht zu Hilfe gekommen ist. Auch im rechten Bildteil der den Einsiedler bei der Lektüre der Bibel zeigt, will ihn der Teufel noch verführen mit kulinarischen Versuchungen und Unzucht.
Bosch stellt auf seinem Gemälde auch die Folgen der Mutterkornvergiftung dar, so die Bezeichnung für eine Krankheit, die unter anderem furchtbare Halluzinationen hervorruft. Sie entstand durch den Verzehr von Getreide, das von einem Pflanzenparasiten befallen war. Boschs vieldeutiges Gemälde soll auf den Betrachter wie ein Mittel zur Heilung dieses sogenannten Antoniusfeuers wirken - so der Name der im Mittelalter in Europa weit verbreiteten Krankheit, die vor allem die arme Bevölkerung in Hungerzeiten dezimierte. Darüber hinaus spielt Bosch in seinem Werk auch auf das moderne Hospitalwesen an, das der Antoniterorden zur speziellen Behandlung dieser Krankheit gegründet hatte. (Text: arte)
"La dame au bain" de François Clouet, témoigne d’une période où les plaisirs des sens et de l’esprit se mêlent aux conflits religieux pour donner naissance aux canons despotiques de la beauté.
"A Lady in Her Bath" (circa 1571), by Francois Clouet, bears witness to a period in which the pleasure of the senses and the spirit were caught up in religious conflict. It gave rise to the despotic canons of beauty.
Official painter to Charles IX, Francois Clouet is considered the French master of portraiture. In this year 1571, he has just put the finishing touches to a canvas as beautiful as it is enigmatic: seated in her bathtub, half-naked, is a woman of Diaphanous beauty; behind her, a rough-featured nursemaid breastfeeds an infant; at the back of the room a servant is busy. A Fete Galante painting? Portrait? A Genre painting? This film examines the painting's composition and symbolism.