Der Jangtsekiang entspringt in Tibet und fließt dann 6.700 Kilometer weit bis nach Shanghai ins Gelbe Meer. Im Reich der Mitte gilt der „Lange Fluss“ als die Seele Chinas. Er durchströmt die acht wichtigsten Provinzen, in denen ein Drittel aller Chinesen leben. „Dieser Fluss ist Chinas Schicksal“, sagt Kapitän Jing, der 60 Jahre lang den Jangtse befahren hat, zuerst mit Fracht-Dschunken und schließlich auf Passagierschiffen: „Seit jeher sind wir dem Fluss ausgeliefert. Er kann wie ein gütiger Drache sein, der uns Reis, Getreide und Fisch gibt. Aber er kann auch wütend fauchen und mit dem Schwanz Wellen schlagen. So sehr, dass die Wasser über die Ufer treten und Tausende in den Flutwellen ertrinken.“