Prag, im ausgehenden 14. Jahrhundert: Böhmen leidet unter dem Machtstreit der Könige Wenzel und Sigismund. Die beiden Brüder sowie Erzbischof Zbynek und drei Päpste erheben Anspruch auf politische Teilhabe am päpstlichen Thron und somit auf die abgeführten Steuern. Es geht um Macht und Geld, das Amt des Papstes ist zur Fassade geworden, und diejenigen, die es ausfüllen, erweisen sich als Spielbälle der europäischen Monarchen. Jan Hus, Prediger und Magister der Karls-Universität, kritisiert öffentlich die Unordnung in der Kirche. Er prangert vor allem die Lebensweise der Diener Gottes an, die nur noch teure Kleider trügen, oder in Wirtshäusern herumsäßen und Glücksspiele veranstalteten. Er ist überzeugt, dass ein sündiger Geistlicher keine Sakramente erteilen könne, kein Diener Gottes sein könne. Der einzig richtige Weg bestehe im Glauben an den lebendigen Christus und seine Lehre.