Tel Aviv ist nicht die Hauptstadt Israels, aber wirtschaftliches Zentrum und Kulturmetropole des Landes. Die Stadt ist jung, gerade mal 100 Jahre alt, und verfügt über ein architektonisches Erbe von rund 4.000 Gebäuden im Bauhausstil. Die Deutsch-Jüdin Sharon Golan Yaron kümmert sich um den Erhalt der Häuser. In der Fußgängerzone treffen Mickey Shubitz und Franz Gernstl einen älteren Herrn mit Rauschebart, Sonnenbrille und Schlapphut. Er erzählt, dass er ehemals Rock-Sänger in Brooklyn war, jetzt aber Mitglied der orthodoxen Chabad-Bewegung und als Rabbi tätig ist. Auf halbem Weg zum Toten Meer machen die Reisenden in der Wüste Negev Halt.
In Jerusalem treffen die drei monotheistischen Weltreligionen aufeinander. Man zählt 1.200 Synagogen, 158 Kirchen und 73 Moscheen. Besonders turbulent wird es freitags. Die Moslems müssen zum Felsendom - Freitagsgebet, die Christen zur Grabeskirche und die Juden zur Klagemauer. Beim Spaziergang durch die engen Gassen taucht "Jesus" auf. Ein Amerikaner, beseelt von der Spiritualität der Stadt und gekleidet in weißes Leinen, versucht zu leben wie Jesus. Wem der religiöse Trubel zu viel wird, der findet Zuflucht in der Villa Dolorosa. Dort steht seit 1856 das österreichische Hospiz. Hier kann man in einem der schönen Zimmer übernachten oder nur auf ein Wiener Schnitzel und eine Linzer Torte mit Meindl Kaffee einkehren.