Die einen lieben die Berge, die anderen das Meer, aber wer käme auf die Idee, sich ausgerechnet in den Saarkohlenwald zu verlieben? In eine Region, die vom Bergbau geprägt ist, wo Bergehalden aus der Landschaft ragen und alte, verlassene Industrieanlagen vor sich hin verrotten? Ja, es ist wahr: Als Goethe hier vor genau 250 Jahren den „brennenden Berg“ bei Dudweiler besuchte, entflammte sein Herz für den Bergbau. Der Bergbau gab im vergangenen Jahrhundert Tausenden von Menschen Arbeit. Doch die letzten Gruben sind geschlossen genauso wie der „brennende Berg“, ein im 17. Jahrhundert in Brand geratenes Kohlenflöz, das seither schwelte und rauchte, inzwischen erloschen ist. Diese Region, in der Wasser, Wald und Kohle eine besondere Verbindung eingehen, hat etwas Außergewöhnliches, wie SWR Moderatorin Anna Lena Dörr auf ihrer „Expedition in die Heimat“ erfährt. Nirgendwo sonst kann man das Erdzeitalter des Karbon, in dem Dinosaurier lebten und Kohle entstand, so lebendig erleben wie im „Gondwana“, einem Erlebnismuseum in Reden. Gleich nebenan wird aus dem Schacht der alten Grube noch immer das warme Grubenwasser gepumpt und ergießt sich in einen einzigartigen Wassergarten. Das einzige Hufeisenmuseum Deutschlands steht am ehemaligen Bahnhof der alten Grube Itzenplitz. Am Itzenplitzer Weiher ragt ein historisches Pumpenhäuschen aus dem Wasser, das heute ein beliebtes Bildmotiv – nicht nur für Hochzeitsfotos – ist. Fotografinnen und Fotografen lieben den Saarkohlenwald, denn die Mauern der alten Gruben sind wie die übrig gebliebenen Kulissen eines gewaltigen Schauspiels und das Geheimnisvolle verschmilzt mit dem Nostalgischen und Morbiden. Ob sich auch Moderatorin Anna Lena Dörr in den Saarkohlenwald verliebt? Die Chancen stehen gut. (Text: SWR)