Mit der Baader-Befreiung am 14. Mai 1970 taucht die Journalistin Ulrike Meinhof in die Illegalität ab. Zusammen mit Gudrun Ensslin gründen Baader und Meinhof die RAF. Bevor es zu politischen Taten kommt, sorgt die RAF mit Banküberfällen, Fahrzeug- und Dokumentendiebstählen für Aufsehen. In dieser Zeit entsteht einer der stärksten Mythen der RAF von gut gelaunten, raffinierten, jungen Leuten, die die Polizei an der Nase herumführen.
Im Gefängnis bezeichnen die Terroristen ihre Haftbedingungen als Isolationsfolter. Ein weiterer Mythos gründet sich in dieser Zeit: die RAF-Leute werden oft als Opfer eines unmenschlichen Staates angesehen. Mit Hungerstreiks versuchen sie, ihre Forderungen zu untermauern – Holger Meins stirbt 1974 an den Folgen dieser Aktion. In vielen deutschen Städten bilden sich Komitees zur Unterstützung der RAF-Gefangenen. Hier rekrutiert sich bald die zweite Generation der Terroristen.
Das Jahr 1977 geht als der Deutsche Herbst in die Geschichte ein und ist geprägt durch kaltblütige Morde. Wieder wird ein Mythos der RAF begründet: niemand in Politik und Wirtschaft kann sich sicher fühlen. Mit großer Raffinesse und Brutalität werden zentrale Personen der Bundesrepublik zu Opfern der Terroristen. Im April 1977 wird Generalbundesanwalt Siegfried Buback erschossen. Am 30. Juli 1977 stirbt der Vorstandssprecher der Dresdner Bank Jürgen Ponto.
Die Geschichte des Terrorismus – bei History XXL Die Führungsfiguren der sogenannten „Zweiten Generation“ der RAF werden Christian Klar und Brigitte Mohnhaupt. Monhaupt verbringt 1977 die letzte Zeit ihrer Haft in Stammheim – täglich sitzt sie mehrere Stunden mit Baader, Ensslin und Raspe zusammen. In dieser Zeit wird sie auf ihre spätere Führungsrolle vorbereitet, denn schon jetzt ist klar, dass sie wieder in den terroristischen Untergrund zurückkehren wird. Bald schon steuert sie die RAF im Auftrag von Baader und Ensslin. (Text: ZDF)
Die Geschichte des Terrorismus – bei History XXL Die dritte Generation der RAF ist bis heute nahezu unbekannt. Als Führungselite gelten Wolfgang Grams und Birgit Hogefeld. Mit ihnen werden viele Verbrechen in Verbindung gebracht, die allerdings nie restlos aufgeklärt wurden. Einer der Fälle: Am 1. Februar 1985 wird Ernst Zimmermann erschossen. Er ist Chef des Rüstungskonzerns MTU. 1988 geht bei Reuters ein Schreiben ein, in dem die RAF ihre Selbstauflösung ankündigt: „Die Stadtguerilla in Form der RAF ist Geschichte“. (Text: ZDF)