Die „schöne neue Welt“ Nordamerikas steckt voller Naturwunder und unglaublich vielfältiger Landschaften. Eisige Höhenzüge durchziehen den Norden. Im Mittleren Westen erstrecken sich die unendlichen Graslandschaften der Prärien. Im Regenschatten der steilen Rocky Mountains liegen trockenste Wüsten. Weiter südlich, wo eine große Landbrücke die beiden Erdteile Nord- und Südamerika verbindet, wuchern vor Feuchtigkeit triefende Regenwälder. Zwischen klirrender Kälte und flirrender Hitze trotzen viele Tiere den klimatischen Extremen. Nordamerika ist ein Kontinent der Kontraste – und der Wanderer: Jedes Frühjahr ziehen allein drei Milliarden Vögel aus den Überwinterungsgebieten im warmen Süden nach Norden. Grauwale schwimmen zur gleichen Zeit mehr als 6000 Kilometer von der mexikanischen Küste, wo sie ihre Jungen geboren haben, in die nahrungsreiche Beringstraße vor Alaska. Und wo an der Küste schon hungrige Grizzlybären nur darauf warten, dass endlich die Meeressäuger mit ihren Kälbern vorbeiziehen. Wanderungen gehören zum „American way of life“- aus den unterschiedlichsten Gründen: Während Schneeziegenmütter im Winter in die schneereichen Höhen der Rocky Mountains steigen, um dort geschützt vor Raubtieren ihre Kitze zur Welt zu bringen, ziehen Mustangs tagelang auf der Suche nach Wasser durch die Wüsten des Wilden Westens. Und wer vor den Winterstürmen nicht davonziehen kann, der hält einfach Winterruhe – und macht dabei seine Schlafhöhle zur Kinderstube wie der Schwarzbär. Die Co-Produktion von Discovery Channel in Zusammenarbeit mit dem WDR begleitet die Tiere bei ihren Wanderungen durch den Kontinent – und zeigt dabei mit spektakulären Flugaufnahmen die grandiose Schönheit Nordamerikas: Vom Monument Valley voller bizarrer Sandsteinformationen und Tafelberge bis zum einzigartigen Grand Canyon, dessen Schluchten seit Jahrmillionen vom Colorado River in die Tiefe gefressen wurden. Vom höchsten Berg Nordamerikas, dem über
Die „Ozeane aus Gras“ mit ihren Charaktertieren, den stattlichen Bisons, sind der Inbegriff vom „Wilden Westen“. Heute stampfen wieder große Herden der einst fast ausgerotteten „Indianerbüffel“ über die vielleicht nordamerikanischste aller Landschaften. Eifrige Baumeister haben die weiten Graslandschaften mit Siedlungen untertunnelt: Präriehunde kommunizieren in den Kolonien, die manchmal aus einer Million der Nagetiere besteht, mit regelrechten „La Ola-Wellen“ über weite Strecken miteinander. Beide Arten – Bisons und Präriehunde – prägen seit Jahrtausenden die Grasländer besonders. Nordamerika – der Kontinent der Prärien: Ursprünglich bedeckten sie ein Drittel des Kontinents – vom Golf von Mexiko bis tief nach Kanada hinein. Heute sind sie wegen ihrer fruchtbaren Böden zur Kornkammer des Kontinents geworden. Im Jahreslauf müssen die einzigartigen Graslandschaften aber extremen Bedingungen trotzen: Hitze und Dürre, rasenden Feuersbrünsten, Superstürmen und Tornados. Und im Winter bringen „Blizzards“ mit mehr als hundert Kilometern in der Stunde Schnee und Eis. Auf den „amerikanischen Steppen“ leben auch viele andere, weniger bekannter Tiere: Die seltsamen Gabelböcke etwa, sie gehören zu den schnellsten Säugetiere der Erde: Die „Pronghorns“ rennen über weite Strecken mit einer Geschwindigkeit von über 60 Kilometern in der Stunde. Oder die prächtigen Präriehühner, nahe Verwandte unseres Auerhahns: Jedes Frühjahr werben die Männchen beim farbenfrohen „Trampeltanz“ um die Gunst der Hennen. Die Co-Produktion von Discovery Channel in Zusammenarbeit mit dem WDR beobachtet mit trickreichen Makroaufnahmen das geheime – und gewagte – Liebesleben der Springspinnen am Boden der Prärie: Denn wenn das Weibchen nicht bereit zur Paarung ist, verspeist es das Männchen einfach. Mit spezieller Lasertechnologie wurden die „Liebeslieder“ der Springspinnen erstmals für menschliche Ohren hörbar gemacht. Spektakul
Gewaltige Gebirgszüge durchziehen Nordamerika: allen voran die Rocky Mountains, die sich fast 5000 Kilometer lang von Nord nach Süd über den Kontinent erstrecken. Sie sind die Kinderstube von Weisswedelhirschkitzen und kleinen Grizzlys, die in Schneehöhlen Alaskas in über 2000 Metern Höhe zur Welt kommen. Erstmals werden die grossen Braunbären beim Tauchen gefilmt: Mit einem Miniunterseeboot sind Aufnahmen des extrem seltenen Verhaltens in einem See auf der Insel Kodiak von Bärinnen beim Lachsfang in sieben Meter Tiefe gelungen. Die Heimkehr der Fische aus dem Ozean zu ihrem Geburtsort gehört zu den grossen Wanderungen im Tierreich. Beim Streit um die fetten Lachse können sich Weisskopfseeadler – die amerikanischen Nationalvögel – bei spektakulären Luftkämpfen so ineinander verkrallen, dass sie sich nicht mehr lösen und abstürzen. Der Luftraum über den Bergen kann aber auch woanders zum Schauplatz energischer Auseinandersetzungen werden: Winzige Kolibris bestreiten mit ihren florettartigen Schnäbeln engagierte Miniaturturniere um Wiesen voller Blüten, angefüllt mit süssem Nektar. (Text: SRF)
Nordamerika, das ist auch der Kontinent der Küsten. Die Küstenlinie erstreckt sich über 241.402 Kilometer, kein anderer Kontinent hat mehr zu bieten. Eine Reise zu den Küsten Nordamerikas ist eine Reise in zwei ganz gegensätzliche Welten. Die Ostküste steht für die Korallenriffe der Karibik, den warmen Golfstrom und Wirbelstürme. Für die Westküste sind Steilhänge und schroffe Klippen charakteristisch. Auch die dazugehörigen Ozeane, der Atlantik im Osten und der Pazifik im Westen, haben wenig gemeinsam. Finden sich in der Baja California im Westen die artenreichsten Gewässer der Erde, weil viele Tiere, die auf der Suche nach Nahrung den Strömungen und Temperaturen folgen, hier quasi auf Durchreise Station machen, kann es vor Florida im Osten richtig gefährlich werden. Jedes Jahr folgen Tausende von Spinnerhaien dem Golfstrom entlang der Küste von Florida und kommen den bekannten Badestränden rund um Palm Beach sehr nahe. Kein Wunder, dass Florida als Rekordhalter für Haiangriffe gilt. Ist die Ostküste durch Wirbelstürme gebeutelt, die jedes Jahr Millionenschäden verursachen, und Menschen wie Pflanzen und Tiere vor große Herausforderungen stellt, wird die Westküste durch Verschiebung zweier riesiger tektonischer Platten geformt. Bei heftigen Erdbeben haben sich steile Berge aus der Tiefe geschoben, die Dünung des offenen Ozeans prallt gleichsam auf eine Wand, so entstehen fast die größten Wellen Nordamerikas. Ob Plankton, das Wasser zum Leuchten bringt oder Ohrenquallen, die mit ihren Sinnesleistungen Wissenschaftler verblüffen, das Leben unter Wasser hält viele Überraschungen bereit. Forscher wissen über die Welt der Meere bis heute weniger als über den Mond. Die Co-Produktion von Discovery Channel in Zusammenarbeit mit dem WDR begleitet Blauwale bei ihren Wanderungen an den Küsten, zeigt Delphine, die gemeinsam fischen, und lüftet das Geheimnis eines winzigen Fischs, der zu der größten Tieransammlung auf dem Planeten führt.
Nordamerika ist ein Kontinent der Extreme. Im Regenschatten der Rocky Mountains sind ausgedehnte Wüsten entstanden. Hier herrschen die unerbittlichsten Bedingungen des Kontinents. Liegen sie, wie das „Große Becken“ auf Hochplateaus im Gebirge, wird es im Winter extrem kalt. Das legendäre „Tal des Todes“ in der Mojave-Wüste ist dagegen mit Temperaturen bis zu 56 Grad Celsius der trockenste und heißeste Ort der Erde. Niederschläge sind äußerst selten. Nur ab und zu ziehen Gewitterstürme über das Land, dann fällt die Hälfte des jährlichen Niederschlags in wenigen Stunden. In solchen Momenten können die Gegensätze größer nicht sein: staubtrocken oder völlig überschwemmt. In den Wüsten Nordamerikas wird jedem alles abverlangt und nur die Zähesten können sich durchsetzen. Ganz unterschiedliche Strategien führen zum Erfolg. Wüstenbussarde setzten auf Teamarbeit und jagen im Familienverbund wie Wölfe. Kojoten wägen genau ab, wie viel Energie die Jagd kostet und wie viel Kalorien die Beute liefert. Dann verzichten sie auf den flinken Rennkuckuck und fressen lieber Raupen, die prallvoll mit Wasser sind. Kaktusbienen warten elf Monate lang auf die Kaktusblüte, dann haben sie drei Wochen Zeit, Nester zu bauen, Eier zu legen und Nahrungsvorräte für die Neugeborenen zu sammeln. Beginnt die Regenzeit, graben sich Hunderte von Schaufelfußkröten aus dem Sand von Arizona. Ohne Futter und Wasser haben sie zehn Monate im ausgedörrten Boden ausgeharrt, jetzt müssen sie sich paaren und Eier legen, die sich in Windeseile in kleine Kaulquappen und Frösche verwandeln. Es ist ein Rennen gegen die Zeit, denn die Regenpfützen schrumpfen so schnell wie sie gekommen sind. Ob Dickhornschafe, die in einem Gebiet überleben, in dem im ganzen Jahr höchstens eine Kaffeetasse voll Regen fällt, Salzfliegen, die fünf Millionen Vögel zu einem Festessen locken oder Zwergkaninchen, die den ganzen Wüstenwinter über von vertrockneten Salbeisträuchern leben