8. November 1939: im Münchner Bürgerbräukeller detoniert um 21.20 Uhr eine Bombe – just an der Stelle, an der Hitler wenige Minuten zuvor eine Rede vor alten Parteigenossen gehalten hat. Der Anschlag war gründlich vorbereitet, allein ein Zufall rettet den Diktator: Der Redner verlässt den Saal früher als sonst; nur 13 Minuten trennen ihn vom sicheren Tod – Urheber des Anschlags war ein unscheinbarer Mann: Georg Elser, 36-jähriger Kunstschreiner aus einem kleinen Ort auf der Schwäbischen Alb. Durch seinen Anschlag wollte er – wenige Wochen nach dem deutschen Überfall auf Polen – „ein noch größeres Blutvergießen verhindern“. Die Auftaktfolge der vierteiligen Dokumentarreihe „Sie wollten Hitler töten“ zeichnet nach, wie der Einzelgänger Elser 1939 vollführte, was dem militärischen Widerstand erst Jahre später gelang: ein Attentat gegen den Kriegsherrn. Dabei hatte die Militäropposition schon 1938 geplant, Hitler zu stürzen: Als der Kriegsherr den Oberbefehlshabern seine Angriffspläne gegen die Tschechoslowakei mitteilte, entstand um den Abwehroffizier Hans Oster die erste Verschwörung deutscher Offiziere gegen den Diktator. Auf dem Höhepunkt der Sudetenkrise im September 1938 warteten die Verschwörer auf das Zeichen zum Losschlagen. Doch dann wurde die Kriegsgefahr in letzter Minute gebannt – durch die nachgiebige Haltung der Westmächte. Der Putsch wurde abgeblasen. Der Film beschreibt auf der Grundlage neuester Erkenntnisse, wie Elser – im Gegensatz zu den Militärs – entschlossen und zugleich akribisch planend handelte. Zeugen, die ihn noch persönlich kannten, sowie neu entdeckte Fotos und Dokumente zeichnen das Bild eines einsamen Helden, dem allzu lang die Anerkennung versagt geblieben war. 1989 widmete übrigens Karl Maria Brandauer Elser seine Regiearbeit „Georg Elser – Einer aus Deutschland“.