Im Baltikum liegen die längsten Strände der Ostsee. 1.400 Kilometer weißer Sand, 50 Meter hohe Dünen und Baltischer Glint wechseln einander ab. Ein Riese namens Töll, so geht die Sage, soll die Landschaften geschaffen haben. Mit großen Eiszeitfindlingen habe er wie mit Murmeln gespielt, breite Sandstrände aufgeschüttet und Buchten geformt. Von den einzigartigen Dünen der Kurischen Nehrung Litauens, über die Findlingsküste Lettlands, bis zu den schroffen Klippen Estlands erstrecken sich die bis heute so unberührt wirkenden Landschaften.Gemeinsam mit Tausenden, vielfach unbewohnten Inseln, prägen sie die herausragend schöne und im restlichen Europa wenig bekannte baltische Ostseeküste. Die Hengste der Konik Wildpferde liefern sich im Frühling erbitterte Kämpfe und durch die Dünenwälder fliegen farbenprächtige Blauracken. Europaweit haben sie im Baltikum ihr nördlichstes Vorkommen. Durch die Küstenwälder streifen Luchse, in den Orchideenwiesen finden Wendehals und Wiedehopf ausreichend Nahrung. Auf den Inseln rund um Saaremaa in Estland jagen Kegelrobben nach Fisch. An Estlands Küsten kann man in den kalten Monaten beobachten, wie liebevoll und sorgfältig Robbenbabys von ihren Müttern umsorgt und gehätschelt werden – in einer Umgebung deren Besonderheit in der schier unendlichen Weite und den warmen Lichtstimmungen des Nordens liegt. (Text: ORF)
Les pays baltes regorgent de forêts et de tourbières encore intactes. De vastes étendues sauvages où se déploient les tétras, aigles royaux et lynx, capables de s’accommoder aux températures glaciales de l’hiver. Par moins 30 degrés, le paysage letton semble irréel : même les cascades de la rivière Gauja se figent – un véritable défi pour les loutres qui y vivent. Au sud de l’Estonie, les cavernes de grès de Piusa, désaffectées par les hommes, offrent aux chauves-souris et papillons un abri idéal pour hiberner. Avec la fonte des neiges, la saison des inondations transforme le centre du pays en gigantesque marais. La population s’y est adaptée en surélevant ses maisons et en navigant en canoë entre les arbres. Au printemps, on découvre les mœurs des cigognes et aigles pomarins, mais surtout le quotidien des 700 ours bruns qui vivent dans la forêt d’Alutaguse.