Sein Blick schweift über die alten Gebäude seiner Heimaltstadt Rom, doch er scheint sie nicht wahrzunehmen. Er konzentriert sich mit aller Kraft auf den Gesang. Seine Stimme ist hoch und glasklar. Es klingt wie Musik aus einer vergangenen Zeit, wenn der 12-jährige Clark seine Lieder auf Latein singt. Clark liebt das Singen, er liebt es so sehr, dass er in eine Schule gewechselt hat, in der er neben den klassischen Fächern wie Mathe, Geografie und Zeichnen, auch Chorunterricht hat. Der Chor, in dem Clark singt, ist der älteste der Welt. Er wurde vor fast 600 Jahren von einem Papst gegründet und heißt „Päpstlicher Chor der Sixtinischen Kapelle“. Auch heute noch ist er der persönliche Chor des höchsten kirchlichen Oberhauptes. Clark wurde von Musiklehrern dieses Chors entdeckt. Sie hörten seine Stimme, als sie in den Schulen Roms ein Vorsingen veranstalteten. Er wurde ausgewählt unter 800 Kindern. Das Singen fordert höchste Konzentration und ein ausgezeichnetes Gedächtnis, um sich die lateinischen Liedtexte zu merken. Clark ist von morgens bis spät nachmittags in der Schule der Sixtinischen Kapelle. Alles findet unter einem Dach statt: der klassische Unterricht geht fließend über in die Chorproben. Wenn Clark dann nach Hause kommt, springt er in seine Sportklamotten. Im Gegensatz zu den meisten italienischen Kindern spielt er nicht Fußball, sondern Rugby. Hier tobt er sich richtig aus, um dann wieder konzentriert singen zu können, denn ein großes Ereignis wirft seine Schatten voraus: das Konzert in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan, einer der schönsten Bühnen der Welt. Clark wird vor wichtigen Vertretern der Kirche Roms singen. Eine intensive Zeit des Probens hat begonnen. (Text: KiKA)