Diese Folge der Doku-Reihe von Hugo Portisch und Sepp Riff in neu überarbeiteter Fassung, beschäftigt sich mit den Hoffnungen und Rückschlägen 1946 und mit der Frage, welchen Anteil Österreich an diesem Krieg hatte. Noch einmal wird das neue Österreich von seiner Vergangenheit eingeholt: bei den Nürnberger Prozessen gegen die früheren nationalsozialistischen Machthaber. Auf der Anklagebank sitzen auch Österreicher, unter ihnen Arthur Seyß-Inquart (1892-1946), letzter nationalsozialistischer Bundeskanzler in Österreich und im Krieg Reichskommissar in den Niederlanden; und Ernst Kaltenbrunner (1903-1946), zuletzt oberster Chef der Geheimen Staatspolizei im Dritten Reich. In Nürnberg erheben die sowjetischen Ankläger auch Vorwürfe gegen Österreich als Ganzes: es habe dem Hitlerkrieg gedient mit Kanonen, Panzern und Flugzeugen aus seinen Rüstungswerken und mit rund einer Million Österreichern in der deutschen Wehrmacht. Das stellt die Frage nach dem Verhalten der Österreicher während des Krieges. Diese Folge rekonstruiert anhand vieler einzigartiger Filmdokumente das damalige Leben in der Heimat und an den Fronten. Auch dabei stellt sich heraus, dass die Wahrheit viele Facetten hat. Denn: nur wenige gehen begeistert in diesen Krieg, für die meisten bedeutet der Krieg auch schon den Bruch mit dem Hitlerregime. Die Bilanz des Krieges ist auch in Österreich fürchterlich: An die 300.000 Kriegstote, 60.000 jüdische Mitbürger ermordet, über 100.000 Vertriebene, an die 800.000 Österreicher befinden sich bei Kriegsende in alliierter Gefangenschaft, viele werden jahrelang nicht zurückkehren.