Mitten in der sibirischen Steppe, nahe der mongolischen Grenze und nur 100 Kilometer vom Baikalsee entfernt, steht das Kloster Iwolginsk. Es war das einzige buddhistische Kloster, in dem die Mönche auch während der Sowjetdiktatur ihren Glauben praktizieren konnten. Ihnen gelang es, ein Geheimnis zu bewahren, das erst jetzt an die Öffentlichkeit gelangt ist: Im Innern ihres Tempels bewahren sie die Leiche des Chambo Lama Itigilow auf. Der hohe buddhistische Priester starb vor über 75 Jahren, sein Körper ist jedoch bis heute nicht verwest. Zwei Männer wollen dieses Rätsel nun ergründen – jeder auf seine Weise. Der 27-jährige Mönch Bair, zu sowjetischer Zeit von seinen Eltern religiös erzogen, obwohl der Buddhismus damals unterdrückt wurde, lebt seit vier Jahren im Kloster Iwolginsk. Dort wird er in die Geheimnisse der buddhistischen Philosophie und tibetischen Heilkunst eingeweiht und widmet sich nebenbei der Erforschung des Lebens und Sterbens von Chambo Lama Itigilow. Auch der Pathologe Juri Tampoleev versucht, das Geheimnis des Lamas zu lösen. Er durfte den Leichnam vor einigen Jahren untersuchen und möchte eine wissenschaftliche Erklärung für dessen guten Zustand finden. Der junge Mönch Bair hingegen reist auf der Suche nach Itigilows Lebensstationen durchs Land und findet Menschen, die von Itigilow und seinem Wirken erzählen können. Dabei geht es ihm nicht nur um die Vergangenheit der Buddhisten in Sibirien, sondern auch um seine eigene Zukunft. Denn Itigilow wurde längst zum Symbol für die Wiederauferstehung des Buddhismus in Sibirien. (Text: arte)