Die Insel Iturup liegt im Süden der Kurilen, östlich von Russland zwischen Kamtschatka und Japan. Der Vulkanologe Professor Genrikh Steinberg und sein Team können die Insel nur mit dem Hubschrauber erreichen. Heftige Erdbeben und Vulkanausbrüche haben die Landschaft geprägt. Der Ausbruch des Kudryavi liegt erst Jahrzehnte zurück und hinterließ ein riesiges Lavafeld. Aus zahlreichen Spalten quillt dampfendes, nach Schwefelwasserstoff riechendes Wasser. Unter diesen extremen Bedingungen entstand eine einzigartige chemische Verbindung: Rheniumsulfid. Das darin gebundene Rhenium schmilzt selbst bei einer Hitze von über 3.000 Celsius nicht. Es ist für die Raumfahrt ebenso von Interesse wie für Medizintechnik und Industrie und gilt als wichtiges Metall des 21. Jahrhunderts. Ein Kilo davon hat einen Wert von 1.500 US-Dollar. Um das wertvolle Element zu gewinnen, müssen die Forscher direkt in die Hölle hinuntersteigen. Die Gasmaske ist ihr einziger Schutz. Steinberg und seine Männer arbeiten auf bis zu 900 Grad Celsius heißem Untergrund und in giftigem Schwefeldampf. Zehn Jahre Forschung und harte Arbeit stecken in dem Projekt. Aufgrund der extremen Wetterbedingungen und der gelegentlichen Taifune können die Wissenschaftler dort nur von Juli bis September arbeiten, um den Rohstoff mit einer eigens entwickelten Methode zu gewinnen. Professor Steinbergs Mission ist ein Wettlauf gegen die Zeit. (Text: arte)