Aufgrund ihrer Lage zwischen Orient und Okzident ist Istanbul eine der ältesten Schnittstellen der Welt. In der Metropole am majestätischen Bosporus, die einst Byzanz und später auch Konstantinopel hieß, pulsierte hier bereits lange vor der Entdeckung Amerikas städtisches Leben. Heute wächst die größte türkische Stadt schneller denn je. Das Hin und Her zwischen den zwei Ufern übersteigt die Kapazitäten von Brücken und Fähren längst . Wer vom Land in die Stadt übersiedelt, findet hier kaum noch Platz. So entstanden behelfsmäßige Wohnhütten und illegale Siedlungen in riesigem Ausmaß. Staatliche Zwangsenteignungen gehören zur Tagesordnung. Auch die Schaffung neuen Wohnraums ist keineswegs leicht, denn überall in und unter der Stadt finden sich Spuren der Vergangenheit, die man nicht zerstören darf. So zeugen riesige unterirdische Zisternen von der Wasserarmut, mit der die Metropole seit jeher zu kämpfen hat. Doch trotz aller Schwierigkeiten erlebte Istanbul einen riesigen Aufschwung und gehört wirtschaftlich, gesellschaftlich und kulturell zu den dynamischsten Städten der Welt. Und die vielen feiernden Menschen, die nachts mit Besuchern aus aller Welt sogar die Dächer der Stadt erobern, sind der beste Beweis dafür, dass die Bewohner Istanbuls ihre Stadt lieben wie eh und je.