„Ois is Blues auf’m Berg heut’!“ Der Mann, den Werner Schmidbauer beim „Gipfeltreffen“ so begrüßte, hat Kultstatus in Bayern: Willy Michl, Bluessänger, Komponist, Buchautor und vor allem urbayerischer Indianer. Der Weg zum 1.808 Meter hohen Schwarzenkopf war natürlich auch nicht nur irgendein Weg. „Da, wo wir jetzt gehen, das ist mein Lebensweg“, sagt Willy Michl. Für Willy Michl hat die Natur eine ganz besondere Bedeutung. So ist eine kleine Wolke am Himmel für ihn „der Geist von meinem Vater, dem ich heute hier begegne“, denn, so erklärt er Werner Schmidbauer, „in den Wolken sind die Geister der Ahnen“. Eine ganz besondere Ehre wird Werner Schmidbauer dann zuteil: Er erhält von Willy Michl eine Adlerfeder. „Es gibt nichts, was wertvoller ist für uns als die Feder des Adlers“, sagt Michl, der sich selbst als Indianer bezeichnet. „Werner, du bist ein Indianer; du weißt es bloß nicht“, meint er. Auf dem Weg zum Gipfel und bei der traditionellen Gipfelbrotzeit erzählt der Sänger von seiner Kindheit. Die Liebe zur Musik hat er von der Mutter mitbekommen, die ihm Opern vorgespielt, aber auch zusammen mit ihm den amerikanischen Radiosender AFN gehört hat. Vom Vater, der ihn schon als Siebenjährigen mit auf den Berg genommen hat, kam die Liebe zur Natur. Ein ganz besonderes „Gipfeltreffen“ mit einem ganz besonderen Gast ging zu Ende mit einem ganz besonderen Lied. Gemeinsam spielen Werner Schmidbauer und Willy Michl „Blues goes to mountain“, das Lied, mit dem Michl Anfang der 70er-Jahre seinen Kultstatus begründete.