Vor dem Mannheimer Landgericht findet der Prozess gegen Jörg Kachelmann wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung einer langjährigen Freundin statt. Doch schon seit Monaten haben die Medien jede Menge schmutzige Details, Gerüchte und reißerische Schlagzeilen geliefert. Für viele Beobachter ist es eine mediale Schlammschlacht, wie es sie nie zuvor gegeben hat. Die NDR Dokumentation „45 Min – Der Kachelmann-Komplex“ beleuchtet die Hintergründe dieses Verfahrens. Die Autoren erfahren bei Notrufstellen für vergewaltigte Frauen, wie sehr die Berichterstattung zu diesem Fall betroffene Frauen verunsichert. Die Autoren besuchen Wissenschaftler, deren Untersuchungen belegen, wie stark mittlerweile die Einflussnahme von Medien auf Gerichtsverfahren ist. Sie lassen sich von Journalisten erzählen, wie man schon vor Prozessbeginn an vertrauliche Unterlagen herankommen kann. Der Film macht auch deutlich, dass bereits vor Prozessbeginn beide Seiten alles verloren haben – ohne Richterspruch In der Dokumentation geht es nicht um die Klärung der Schuldfrage, sondern darum, was im Vorfeld des Prozesses passiert ist und grundsätzliche Fragen provoziert. (Text: NDR)