Einbrecher nähern sich einem Haus mit einer Drohne. Mit den Daten, die sie auf diese Weise abgreifen, werden sie elektronische Schlösser hacken und die Alarmanlage deaktivieren. Ohne eine Scheibe zu zerbrechen, ohne Spuren zu hinterlassen, dringen zwei jungen Männer in das Gebäude ein. Doch hierbei geht es um mehr als nur Einbruch. Der Film „Wir hacken Deutschland“ zeigt, wie man mit dieser Strategie einen unvergleichbar größeren Schaden anrichten könnte: den Blackout, das Aus für die gesamte Energieversorgung nicht nur Deutschlands, sondern ganz Europas. Ausgerechnet ein ökologisches Vorzeigeprojekt macht das möglich: die Digitalisierung der Energiewende. Die Recherchen von Marcel Kolvenbach zeigen, wie anfällig jene technischen Systeme sind, die unsere energetische Zukunft sein sollen. Smart Meter, Router, Windkraft- und Solaranlagen – alles könnte zur gefährlichen Waffe werden, wenn böswillige Hacker in die vernetzten Systeme eindringen. Kolvenbach begegnet auf seiner Recherchereise zahlreichen Experten mit Hack-Erfahrung, die ihm zeigen, wie schnell man „drin“ ist, wenn man nur über das entsprechende technologische Knowhow verfügt. Das alles passiert zu einer Zeit, in der das „Internet der Dinge“ in unsere vier Wände einzieht, mit intelligenten Kaffeemaschinen, sich selbst organisierenden Kühlschränken oder smarten Glühbirnen, die vom Handy aus gesteuert werden. Dazu kommen Überwachungssysteme, die dem großen Bedürfnis nach mehr persönlicher Sicherheit entgegen kommen. Der Film „Wir hacken Deutschland“ macht deutlich, wie trügerisch diese Sicherheitsversprechen sind. Wir werden stattdessen immer verwundbarer – etwa beim Router-Angriff auf die Telekom, bei dem mit einem Schlag fast eine Millionen Menschen vom Internet abgeschnitten waren oder der Erpressung eines Krankenhauses durch Kriminelle, die über eine Schadsoftware alle Daten verschlüsselten. Damit war das Krankenhaus von der Notfallversorgung abgeschnitten. A