Eine Spendensammel-Party in Berlin: roter Teppich, glitzernde Abendroben, Blitzlichtgewitter. Mittendrin der millionenschwere Bauunternehmer Christoph Gröner, eng geschnittener Anzug, gewinnendes Lächeln. Als Mitveranstalter der Gala geht er von Tisch zu Tisch, um die Gäste zu überzeugen, bei der Auktion spendabel zu sein. Denn je mehr die Luxus-Uhr in der Versteigerung bringt, desto mehr Geld ist da, um einem Kinderheim einen neuen Bolzplatz oder ein paar extra Nachhilfestunden zu bezahlen. Gröner gehört zu den reichsten Menschen des Landes – sein Unternehmen sei mittlerweile eine Milliarde Euro wert, so erzählt er in „UNGLEICHLAND – Reichtum“, dem ersten Teil der dreiteiligen Serie zur Ungleichheit in Deutschland. Sieben Monate hat Christoph Gröner sich mit der Kamera begleiten lassen – in Vorstandssitzungen, auf Baustellen, privat – und beim Einsatz für den guten Zweck. Gröner weiß, dass einer wie er in Deutschland die absolute Ausnahme ist. Er hat sich als Kind von zwei Lehrern ganz nach oben gearbeitet. Er glaubt, dass in Deutschland viele Kinder ohne faire Chance aufwachsen. „Hier haben wir ein Totalversagen auf ganzer Linie“, sagt er. „Erst Eltern, die es nicht schnaggeln und nichts auf die Reihe bringen. Und zweitens, eine Bildungspolitik, die dann die Türen weit aufmacht für das Chaos, das wir heute erleben.“ Gröner will da eingreifen, wo staatliche Institutionen versagen. Deshalb setzt er auf Charity. Aber kann das die Ungleichheit lindern? Und ist das richtig so? In wenigen Industriestaaten hängt die Frage, wer aufsteigt, so sehr von der Herkunft ab wie in Deutschland. Normalerweise bleibt oben oben und unten unten. Eine neue Studie zeigt: Arme und Reiche bleiben in Deutschland immer mehr unter sich. Und selbst die Mitte – auch davon erzählt der Film – fühlt sich angesichts unsicherer Zukunftschancen immer mehr unter Druck. Die Kamera begleitet Familie Clauß, bei der die drohende Arbeitslosigkeit des Vaters das ga