Die Geschichte von Serhat A. Athen, 14. Februar 1999. Vor dem griechischen Parlament versammeln sich Anhänger der kurdischen Arbeiterpartei PKK. Viel Polizei ist aufmarschiert, die Stimmung ist aggressiv, die griechischen Behörden rechnen mit gewaltsamen Ausschreitungen. Einige Bereitschaftspolizisten haben Handfeuerlöscher dabei, denn es geht das Gerücht um, einige der kurdischen Demonstranten planten, sich aus Protest gegen die drohende Auslieferung Öcalans selbst zu verbrennen. Dann plötzlich Flammen, ein Mann torkelt brennend durch die schreiende Menge, fällt zu Boden, krümmt sich vor Schmerzen. Sekunden vorher hatte er sich mit Benzin übergossen und sich mit einem Feuerzeug angezündet. Es ist Serhat A., ein Funktionär der PKK, der als lebende Fackel in den nächsten Tagen durch alle Medien geht, bald aber schon wieder vergessen ist. Athen im April 2000. Serhat A. ist noch von der versuchten Selbstverbrennung gezeichnet. Ein Vollbart kaschiert unzulänglich die schweren Verletzungen im Gesicht und am Hals, die Hände sind, auch nach zahlreichen Operationen, völlig verkrüppelt. Nach langen Recherchen hat Reporter Kamil Taylan den PKK-Funktionär ausfindig gemacht und ihn dazu bewegt, seine Geschichte bis zu jenem Tag auf dem Athener Parlamentsplatz zu erzählen.