Königin Margrethe II.: Sie raucht, entwirft Kostüme und schminkt sich selbst. Doch der unkonventionelle Eindruck täuscht – die Dänenkönigin tut alles für den Fortbestand der Monarchie. Seit fast 50 Jahren steht Margrethe von Dänemark an der Spitze der ältesten Monarchie Europas. Ihre Mutter war überzeugt, das schüchterne Mädchen werde einmal Mutter und Ehefrau – aber niemals Königin. Doch dann kam alles anders. Mit 31 Jahren besteigt Margrethe den Thron. Damit sie Königin und Staatsoberhaupt werden kann, wird damals extra die dänische Verfassung geändert. Sie nimmt ihre Aufgabe seitdem sehr ernst, arbeitet hart. Margrethe ist dabei ganz Kind ihrer Zeit. Während der Vietnam-Proteste studiert sie an der Sorbonne in Paris und schwärmt für die Feministin Simone de Beauvoir, von der sie ein Buch ins Dänische übersetzt. Das Existenzrecht der Monarchie stellt sie jedoch nie in Frage, so weit geht die Liebe zu den revolutionären Gedanken der 68er dann doch nicht. Im Gegenteil: Ein schwerer Verkehrsunfall von Kronprinz Frederik und seinem Bruder, Prinz Joachim, Ende der 80er-Jahre führt der Königin vor Augen, wie fragil der Fortbestand der Monarchie ist. Margrethe befürwortet Dänemarks offene Gesellschaft. Dass die Frauen im Land eine starke Position haben, sich Familie und Beruf gut vereinbaren lassen, das macht die Königin stolz. In ihren Neujahrsansprachen lässt sie an ihrem liberalen Weltbild kaum Zweifel. Auch wenn sie sich strikt an das Neutralitätsgebot hält – den Spielraum, den sie hat, nutzt sie. Dramen spielen sich in Margrethes Leben vor allem im Privaten ab. Henrik von Dänemark leidet zeitlebens daran, das Anhängsel der Königin zu sein. Seine wiederholte Forderung, ihn vom Prinzgemahl zum König zu erheben, belastet die Ehe bis zu Henriks Tod. Auch der Spagat zwischen Familie und königlichen Aufgaben gelingt der Monarchin nicht immer. Während Margrethe von Termin zu Termin eilt, überlässt sie die Erziehung ihrer zwei Söhne häufig ihrer Mutter, den Kindermädchen –