Wie sehr haben sich mit den Zeiten auch die Lebensumstände verändert? Wie wandelten sich Moral, Sitten und Werte? Der direkte Vergleich zeigt es. Der Zweiteiler „Das Jahrhunderthaus“ mit Michael Kessler lebt von der Gegenüberstellung verschiedener Epochen. Zentraler Bezugspunkt der Filme ist ein dreistöckiges Haus, dessen Etagen jeweils für ein bestimmtes Jahrzehnt stehen. Die drei Stockwerke stehen für die 20er, 50er und 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. In das Haus zieht eine zeittypische Musterfamilie ein – die „Müllers“, dargestellt von Komiker und Schauspieler Michael Kessler (Thomas Müller), Ruth Blauert (Anna Müller), Benedict Jacob (Alex Müller) und Lilian Prent (Lena Müller). Sie schlüpfen in die Rolle einer deutschen Durchschnittsfamilie, die von der Gegenwart aus immer wieder in die Geschichte der historischen Stockwerke eintaucht. Ergänzt wird das häusliche Geschehen durch dokumentarische Einspielfilme mit historischem Archiv- und Werbematerial sowie Statements von prominenten und nicht-prominenten Zeitzeugen, die allesamt Müller heißen. Dazu ordnen Experten wie der Historiker Andreas Rödder oder Kulturanthropologe Gunther Hirschfelder die epochalen Veränderungen ein, auf dem neuesten Stand der Forschung. Die Filme orientieren sich an Leitfragen: Wie lebten wir in den 20ern, 50ern, 70ern im Vergleich zu heute? Was war besser? Und gab es nicht bei all dem Wandel auch viel Kontinuität? In der ersten Folge geht es um die unterschiedlichen Standards beim Wohnen, Essen, Trinken. Wie wurde das Familienleben dadurch geprägt? Welchen Einfluss hatte der technische Fortschritt auf den Alltag? Die Dokumentation gibt Antworten und führt die Zuschauer zurück in eine Zeit, die viele nur noch aus den Erzählungen der Groß- oder Urgroßeltern kennen. (Text: ZDF)