Zwischen der traditionellen Unterscheidung von Stadt und Land existieren heute die Zwischenräume des suburbanen Raumes: Verkehrsarme Pufferzonen mit seelenlosen Vorstadtsiedlungen zwischen Kreisverkehr und Gewerbegebiet, in denen nichts zu Fuß erreichbar ist. Diese städtische Grauzone ist dem historischen Stadtkern ebenso fern wie dem Land. Das Leben dort ist das Los vieler Franzosen und wird von Bruce Bégout in „Suburbia“ (2013) beleuchtet. Ist „urban“ unweigerlich gleichbedeutend mit „trist“? Oder kann man in vorstädtischen Bausünden auch erbauliche Ästhetik finden? Was geht verloren in der Peripherie, der Stadt jenseits der Stadtgrenzen? Welches philosophische Interesse liegt in der Erfahrung der Leere von Betonlandschaften? Und wie kann eine sich zunehmend verdichtende städtische Architektur nachhaltiger gestaltet werden? In der heutigen Folge von „Philosophie“ werden diese und weitere Fragen diskutiert. Der französische Philosoph und Schriftsteller Bruce Bégout, der als Dozent an der Universität Bordeaux III lehrt, veröffentlichte mehrere philosophische Werke, Essays und wissenschaftliche Arbeiten, die sich mit diesen Themen beschäftigen. Aufbauend auf seinem Roman „L’Eblouissement des bords de route“ (2004) entstand die Doku-Fiktion „Suburbex“. Als zweiter Gast ist der französische Architekt und Stadtplaner Edouard François geladen, der als Pionier einer nachhaltigen urbanen Architektur gilt. (Text: arte)