In vielen Ländern der Erde beginnt für Kinder im Alter von sechs Jahren die Schule - und in vielen Ländern ist das Pflicht. Auch das ist keine ganz neue Errungenschaft, wie ein Blick ins alte Griechenland zeigt. Im antiken Athen verfügt König Solon eine Ausbildungspflicht für Jungen aller Stände, außer für Söhne von Sklaven. Mädchen werden von ihren Müttern in häuslichen Dingen unterrichtet. Die Erziehung der Jungen übernehmen Privatlehrer. Im Wesentlichen standen schon damals die Fächer auf dem Lehrplan, die auch heute gelehrt werden.
Während der Jugend werden wichtige Weichen für Selbstständigkeit, Persönlichkeitsbildung und Identität gestellt. Schule und Berufseinstieg stehen in dieser Phase im Vordergrund. Während sich ein Hauptschüler mit 16 Jahren schon auf die Suche nach einer Lehrstelle begeben muss, befindet sich ein Gymnasiast immer noch in der Orientierungsphase. Die Ausbildung des Hauptschülers verläuft in der Regel mehr praxisorientiert, die des Oberschülers eher theoretisch.
Mit dem Übergang ins Erwachsenenalter kommen auf den Einzelnen viele neue Lern- und Entwicklungsaufgaben zu. Dabei laufen einige Prozesse bewusst, andere unbewusst ab. Das unbewusste Lernen orientiert sich an Realsituationen des Lebens. Es gilt als die lebenslang praktizierte Grundform menschlichen Lebens. Das bewusste Lernen dient dagegen dem gezielten Erfassen von Wissen: In Bildungseinrichtungen und am Arbeitsplatz werden konkrete Fähigkeiten erworben.
Viele Menschen drücken auch im Erwachsenenalter wieder die Schulbank - aus verschiedensten Gründen: Erwerb von Sprachkenntnissen angesichts der Globalisierung, berufliche Weiterentwicklung, Umschulung oder einfach bislang auf die lange Bank geschobene Bildungswünsche.
"Die Weiterbildungsquote in Deutschland ist jämmerlich. Bei den Erwachsenen liegt sie unter zehn Prozent, in Schweden bei 50 Prozent." Dieses vernichtende Urteil stammt von Paul Baltes vom Berliner Max-Planck-Institut für Bildungsforschung. Doch es gibt auch Tendenzen in die Gegenrichtung.
Lernen - viele verbinden damit nervtötende Paukerei in der Penne. Lernen - wie kann man es in Zukunft attraktiver gestalten? Neue Ansätze gäbe es zuhauf ...