Dieser letzte Teil zeigt die dramatischen Veränderungen des Ökosystems Nordpol.
Der Nordpol fasziniert mit seinen glitzernden Eismassen, dem tiefen Blau des Wassers und dem in allen Tönen schimmernden Grün der Tundra. Doch sein Ökosystem droht unter der Last der globalen Erwärmung zusammenzubrechen. Die Auswirkungen der Erwärmung des Erdklimas haben in der Arktis inzwischen immense Ausmaße erreicht, die für den gesamten Planeten nicht ohne Folgen sind. Und dies innerhalb unglaublich kurzer Zeit. Im Laufe eines Vierteljahrhunderts ist der Packeisgürtel um mehr als 1.500.000 Quadratkilometer geschrumpft.
Bis zum Ende dieses Jahrhunderts wird die Eismasse möglicherweise um mehr als die Hälfte schwinden, und mit ihr Tierarten, die das Eis brauchen, um sich zu ernähren oder fortzupflanzen. Eisbären könnten in wenigen Jahrzehnten bereits ausgestorben sein. Die Ausbreitung der Wälder nach Norden, in die Tundra hinein, bedroht vor allem Millionen von Zugvögeln und wandernden Karibus. Auch die hier lebenden Menschen sind betroffen. Für die Inuit von Sachs Harbour auf der Banks-Insel ist das keine Überraschung.
Die 150 Bewohner dieser Siedlung in der Einsamkeit der Beaufortsee leben im Rhythmus der Jahreszeiten. Seit Generationen sind sie mit ihrer Umwelt eng vertraut. Anfang der 90er Jahre begannen sie damit, alle auffälligen Veränderungen aufzuzeichnen: mildere Winter, Anstieg des Meeresspiegels, spätere Eisbildung und früheres Einsetzen des Tauwetters, Auftauen des Permafrostbodens, Auftreten neuer Tier- und Insektenarten. Jagd und Fischfang sind für die Menschen hier unverzichtbar, um überleben zu können. Doch der Klimawandel hat auch das Verhalten der Tiere verändert.
Das uralte überlieferte Wissen der Inuit genügt heute nicht mehr, um sich sicher über das brüchig gewordene Eis zu bewegen. Wenn sie auf die Jagd gehen, orientieren sie sich inzwischen häufig schon mit Hilfe von Satellitennavigation.