Die Entdeckung der Azteken durch die spanischen Eroberer im 16. Jahrhundert war gleichzeitig der Untergang des einst so mächtigen Volkes. Die Konquistadoren hatten kein Erbarmen mit dem in ihren Augen barbarischen Volk. In ihren Berichten erzählten sie von unzähligen brutalen Opferkulten. Hunderttausende Menschenopfer sollen die Azteken ihren Göttern gebracht haben. Doch waren sie wirklich so blutrünstig - oder steckt etwas anderes hinter diesem Mythos? Die Geschichte der Azteken wurde lange Zeit hauptsächlich über die Berichte der spanischen Eroberer rekonstruiert, die von grausamen und barbarischen Menschen erzählten. Daraus entstand der Mythos eines blutrünstigen Volkes. Erst 400 Jahre später ging ein deutscher Forscher dieser Frage erstmals wissenschaftlich auf den Grund. Eduard Seler wollte die wahre Geschichte der Azteken aufdecken. Versteckte sich in ihren Schriften - den sogenannten Azteken-Codices, verfasst in Form von Piktogrammen und Ideogrammen - der Schlüssel zur wahren Geschichte? Heute begräbt die Millionenmetropole Mexico City das Zentrum des untergegangenen Reiches fast vollständig unter sich. Die Gegebenheiten der Großstadt lassen Ausgrabungen nur während Sanierungsarbeiten zu. Eine Sisyphusarbeit für die Archäologen. In der Nähe von Tlatelolco, mitten im ehemaligen Herzen des einstigen Aztekenreiches, wurde jedoch vor kurzem ein Fund gemacht, der die Welt in Staunen versetzte. An dieser Stelle soll der Tempel des größten Herrschers der Azteken gestanden haben: Montezuma II. Bestätigt diese Entdeckung die Theorie von den grausamen Opferkulten? Eduard Seler entzifferte die geheimnisvollen Bilderhandschriften und ermöglichte der Wissenschaft so einen tiefen Einblick in die Kultur Azteken. Archäologen bringen durch Ausgrabungen Teile der alten, glanzvollen Welt wieder ans Tageslicht. Mosaikartig vervollständigen sie das Wissen über das mächtige Volk, um die Frage nach der wahren Geschichte der Azteken endlich beantworten
Riesige Gletscher und Temperaturen von minus 20 Grad - bis vor rund 12.000 Jahren hatte die letzte Eiszeit Nordeuropa fest im Griff. Die Eismassen aus Skandinavien drangen sogar bis zur Elbe vor. In dieser kargen Welt konnten nur die widerstandsfähigsten Individuen überleben. Für die Wissenschaft war diese Epoche lange Zeit ein Rätsel. Noch Anfang des 20. Jahrhunderts waren die meisten Gelehrten der Meinung, dass während der letzten Eiszeit Menschen nicht nach Nordeuropa vorgedrungen seien. Bis der Hamburger Autodidakt Alfred Rust vor rund 80 Jahren diese Theorie zum Einsturz brachte. Das Leben von Alfred Rust zählt zu den außergewöhnlichen Forscherkarrieren. Obwohl er nie eine Universität besucht hatte, gelang ihm eine Sensation. Er grub im Ahrensburger Tunneltal nordöstlich von Hamburg Relikte aus der Eiszeit aus, die eindeutig von Menschen bearbeitet worden waren. Doch wer waren diese Menschen, die damals in die unwirtlichen Gebiete vorgedrungen waren? Diese Frage beschäftigt auch die moderne Forschung. Thomas Terberger, Prähistoriker aus Greifswald, hat zahlreiche archäologische Funde aus der letzten Eiszeit analysiert. Er ist sich sicher, dass sich nur hoch spezialisierte Jäger so weit in den Norden vorwagten. Am Rand der Gletscher dominierte eine arktische Tundra, in der nur Gräser und Flechten wuchsen. Hier machten die Jäger der Eiszeit Jagd auf Rentiere. In kleinen Gruppen zogen die Nomaden den Herden hinterher. Einfache Zelte und effektive Werkzeuge gehörten zu ihrer Ausstattung, da ist sich die Wissenschaft sicher, seit Alfred Rust in den 30er Jahren auf ihre Hinterlassenschaften stieß. Seine Entdeckungen im Ahrensburger Tunneltal brachten Alfred Rust weltweiten Respekt sowie eine Ehrendoktorwürde der Universität Kiel ein. Ohne ihn wäre die moderne Eiszeitforschung nicht auf dem heutigen Stand, vermutet Archäologe Thomas Terberger. Heute analysieren Forscher die Fundstücke mit modernen Methoden. Sie konnten herausfinden, dass di
600 Jahre lang war Angkor das alles überstrahlende Reich in Südostasien. Heute liegen seine gigantischen Tempel überwuchert im Dschungel Kambodschas. Was Millionen Touristen nicht ahnen, die jedes Jahr die berühmten Ruinen besichtigen, der zentrale Tempel Angkor-Wat ist nur die noch sichtbare Krönung einer einst riesigen Metropole, die erstaunliche Ähnlichkeit mit gegenwärtigen Großstädten hatte. Archäologische Untersuchungen eines australischen Forscherteams suchen Antwort auf die Frage, ob Angkor einmal die größte Stadt der Welt war. Seit ihrer Wiederentdeckung vor 160 Jahren faszinieren die versunkenen Tempellandschaften von Angkor die Archäologen. Nirgendwo auf der Welt finden sich größere sakrale Bauten, beeindruckendere Reliefs und reichere Ornamentik. In den letzten 100 Jahren konzentrierten sich die Forscher auf die Tempel rund um den Angkor-Wat. Als das Terrorregime der Roten Khmer Kambodscha heimsuchte und ein Drittel der Bevölkerung ermordete, war an archäologische Forschung nicht mehr zu denken. Bis das australische GAP-Team ("Greater Angkor Project") um Roland Fletcher in den 90er Jahren nach Angkor zurückkehrte. Fletcher vermutete, dass Angkor weitaus größer war, als bisher angenommen. Er begann seine Grabung am größten Wasserreservoir des Mittelalters, dem Baray, es ist acht Kilometer lang und zwei Kilometer breit. Sollte all dieses Wasser aus rein religiösen Gründen aufgestaut worden sein? Für Prof. Fletcher ein absurder Gedanke. Kein Volk der Welt würde 200.000 Arbeiter über drei Jahre an der Errichtung eines solchen Monuments ohne praktisches Kalkül arbeiten lassen. Oder doch? Immerhin hatten Forscher schon vor über 150 Jahren bewiesen, dass jedes Bauwerk der alten Khmer einen starken religiösen Bezug hat. Als Erstem gelang es Adolf Bastian, die mythologischen Wurzeln Angkors zu entschlüsseln. 1863 kämpfte sich der Begründer der modernen Ethnologie durch den Dschungel und erkannte, dass Hindus, nicht Buddhiste