"Journalisten sind Leute, die ihren Beruf verfehlt haben" - so hieß es in der Familie des späteren NDR Programmdirektors und Chefreporters Rolf Seelmann-Eggebert. Doch das hat ihn nicht abgeschreckt, eben diesen Beruf zu ergreifen. Sein Werdegang ist ein wechselvolles Stück Rundfunkgeschichte.
Mit der Bezeichnung "Hofberichterstatter" hatte Rolf Seelmann-Eggebert kein Problem. Seine Karriere zum Experten für gekrönte Häupter ist nur Teil eines vielfältigen und interessanten Journalistenlebens. Mit dem gleichen Engagement, mit dem er königliche Hochzeiten oder Trauerfälle kommentiert, hat er in den 1970er-Jahren von den Unterprivilegierten in Afrika berichtet, von menschlichen Tragödien und Katastrophen. Als ARD-Korrespondent in Nairobi erlebte er die zweite Welle der Befreiungskriege, die Apartheid-Regimes in Südafrika und Rhodesien und den Despoten Idi Amin in Uganda.