Hertha Firnberg, erste sozialdemokratische Ministerin Österreichs, war eine "raffinierte bis brutale" Taktikerin laut Hannes Androsch, dem damaligen Finanzminister. Kreisky schätzte ihre Intellektualität, und "Die Presse" nannte sie "Primadonna assoluta". Sie diente 13 Jahre lang als Bundesministerin für Wissenschaft und Forschung in Kreiskys Kabinett. Nach dem Krieg arbeitete sie als Bibliothekarin und Assistentin an der Universität Wien und erwarb Kenntnisse in Statistik und Empirie für wirtschaftliche und soziale Themen. Bei der Bildung von Kreiskys erstem Kabinett wurde sie zur Ministerin ohne Portefeuille ernannt und beauftragt, ein Ministerium für Wissenschaft und Forschung zu gründen. Während ihrer Amtszeit fiel die Universitätsreform von 1975. 1979 wurde sie zur ersten Ehrenbürgerin der Stadt Wien ernannt.