Aribert Heim galt als der weltweit meistgesuchte Nazi-Verbrecher. Der aus Bad Radkersburg in der Steiermark stammende Arzt war Jahrzehnte lang auf der Flucht. Sein Tod war nicht bestätigt. Jetzt liegen aufgrund von Recherchen des ZDF und der New York Times Beweise dafür vor, dass der KZ-Arzt von Mauthausen bereits 1992 in Kairo gestorben ist. Das Schicksal des Dr. Heim lag Jahrzehnte im Dunkeln, sein in Deutschland lebender Sohn bestätigt erst dieser Tage, den (mutmaßlichen) Tod des Vaters. Warum er ihn 17 Jahre verschwieg und die Behörden weiter nach einem mutmaßlichen Kriegsverbrecher suchen ließ, bleibt unbeantwortet. Erst vor wenigen Monaten wurde vom Innenministerium eine Prämie von 50.000 € für Hinweise, die zu seiner Festnahme führen, ausgesetzt. Aribert Heim soll im Konzentrationslager Mauthausen Hunderte Insassen durch Spritzen oder "Operationen" ohne Betäubung getötet haben. Wegen seiner besonders sadistischen Vorgangsweise wurde er von Opfern und Zeugen "Dr. Tod" genannt. Nach dem Krieg praktizierte er unerkannt als Gynäkologe in Baden-Baden, erst nach Jahrzehnten wurde die deutsche Justiz auf ihn aufmerksam. 1962 konnte er sich einer Verhaftung entziehen und war seither auf der Flucht. Der renommierte Dokumentarfilmer Ingo Helm hat die Sucharbeit der Polizei - auch ihre Irrwege - seit Jahren begleitet und zieht Bilanz über Leben und Taten des Aribert Heim.