Die ersten zarten Blüten strecken sich durch den schmelzenden Schnee, die ersten Zugvögel aus dem Süden treffen ein – es ist Frühling. Mit einem Mal ist Deutschlands einzige Hochseeinsel Helgoland bevölkert von Tausenden geschäftiger Vogelpaare: Basstölpel und Lummen streiten lauthals um die besten Nistplätze an den Steilklippen. In den feuchten Bruchwäldern Norddeutschlands beginnen Scharen von Kranichen mit ihren majestätischen Balztänzen, während weiter südlich an der Elbe viele Biber bereits ihren Nachwuchs im hölzernen Bau hüten. Der Frühling ist in der Tierwelt die Hauptzeit für Geburten: Pferde, Füchse, Hirsche und Feldhasen. Sie alle müssen sich jetzt um ihre „Neuzugänge“ kümmern. Aufbruch, Wiedergeburt spiegelt sich auch in vielen traditionellen Frühlingsfesten: Am Ostersonntag findet bei den Sorben in der Lausitz seit Jahrhunderten das Osterreiten statt, in Bayern tanzt man unter dem Maibaum, und im Salzkammergut wird das Narzissenfest in prächtigen Umzügen begangen. Nur in den österreichischen Hochalpen hält sich der Winter bis weit ins Frühjahr hinein. Wenn schließlich auch dort das Eis schmilzt, stürzen gewaltige Ströme und Wasserfälle zu Tal. (Text: SWR)