Der Mann, der links in der Ecke liegt, reißt die Hände in die Höhe, seine rechte Faust zur Siegerpose geballt. Sein Jaulen und Rufen, alles tritt so schnell ein, dass man zwangsläufig an eine Theateraufführung denken muss. Dann ganz plötzlich ein lautes, wildes Brüllen. So laut, so inbrünstig. Das kann nicht gespielt sein. Oder doch? Die einzige Frau, die an diesem Abend neben ZDFneo-Reporter Manuel Möglich und den beiden anderen Männern an dem Integrationsatmen bei Herrn Doktor Weigle teilnimmt, brüllt sich die Seele aus dem Leib. Ihre Finger verkrampft vor der Brust, windet sie sich unter ihrer Wolldecke. Der Mann zu Manuels Rechten hat längst in das Schauspiel eingestimmt und wiegt seine verkrampften Finger im Raum hin und her, während er irgendwas in sich hineinmurmelt. Dazu diese schreckliche Musik. All das nur ein Schauspiel? Könnte man meinen, wenn nicht plötzlich auch der Reporter die verkrampften Finger an seinen Körper pressen würde. Die Augenlider halb geöffnet, kann man nur noch das Weiß dahinter erkennen. Die Gesichtszüge verzerrt. Ist das alles doch echt? Dieses Ritual ist nur eines von vielen, das Manuel während seiner Reise durch die Welt der Schamanen erlebt. Von einem Stimmschamanen-Paar, das die schlechten Energien aus dem ZDFneo-Reporter zieht, über einen Kurierfahrer und ehemaligen Holzfäller, der in seiner Freizeit durch erfundene Gesänge mit den Ahnen kommuniziert, bis hin zu einem schamanischen Heiler, der Manuel sein Krafttier nennt, führt diese Reise den Journalisten vielleicht ein Stückchen näher zu sich selbst.