Am 22. April 1915 bereiteten sich die Alliierten bei Ypern in Flandern auf einen deutschen Sturmangriff vor. Gegen 17 Uhr schwebte eine grünliche Wolke auf ihre Stellungen zu, die man zunächst für eine Art Rauchvorhang hielt, der den Angreifern Deckung bieten sollte. Aber dann bekamen die Soldaten Erstickungsanfälle. Das Chlorgas, das die Deutschen auf einer Breite von sechs Kilometer versprühten, verätzte ihre Augen und Atemwege. Die Entwicklung solcher chemischen Waffen, die lautlos und qualvoll töten, verlieh dem Schrecken des Krieges eine neue Dimension.