Im nordwestlichsten Winkel von Oberfranken liegt Bad Rodach, die zweitkleinste Stadt Bayerns mit einer ganz besonderen Vergangenheit: Hufeisenförmig eingezäunt vom Stacheldraht und den Wachtürmen der DDR-Grenzanlagen haben die Stadt und einige umliegende Dörfer wie in einer Enklave rund 40 Jahre lang ein fast weltabgeschiedenes Dasein geführt. Im Nachhinein gesehen hatte das zumindest einen Vorteil: Die Bewohner sind zwangsläufig näher zusammengerückt und so pflegen sie heute noch ein intensives Gemeinschaftsleben in gewachsenen Strukturen.Die seinerzeit jäh abgerissenen Beziehungen zu den Thüringer Nachbarn müssen zwar mühsam wiederbelebt werden, aber die jahrhundertelange enge Verbindung ist noch in vieler Hinsicht sichtbar und spürbar – wie etwa in der alten Hauslandschaft, beim Dialekt oder der Mentalität...