"So schön wie heuer war der Wein noch nie", sagt Irmgard Riedl aus Kruckenberg, einem kleinen Ort an der Donau, nicht weit von Regensburg. Das sagt sie zwar jedes Jahr, aber es stimmt auch: Ein wärmeres Klima bewirkt in Deutschlands zweitkleinstem Weinbaugebiet eine Renaissance. "Baierwein" wird hier angebaut, aber offiziell darf er nicht so heißen, denn laut EU-Bürokratie gehört das Gebiet zu Unterfranken. Was die Donau-Winzer nicht nur deswegen ärgert, weil sie in Niederbayern und der Oberpfalz leben, sondern hier vielleicht das älteste Weinbaugebiet Bayerns liegt, sagt jedenfalls Erich Stösser, der frühere Chef des Regensburger Stadtgartenamts, der in der Oberpfälzer Hauptstadt den Weinbau wiederbelebt und sich intensiv mit seiner Geschichte befasst hat. Schon vor 2.000 Jahren sollen an der Donau Trauben gewachsen sein. Die zwar nicht besonders süß waren, aber nachdem das Bier noch nicht in Mode war, wurde er trotzdem getrunken...