Eine kleine Schmiede im niedersächsischen Damme entwickelt sich zum Weltmarktführer in der Kartoffelerntetechnik. Angefangen hat es vor 152 Jahren: Der 26-jährige Franz Carl Grimme schmiedet Pflugscharen aus Eisen und beschlägt die Wagenräder. Als er 1861 seine Schmiede in Damme eröffnet, ist der kleine Ort umgeben von Feldern und Gehöften. Die Geschichte vom rasanten Aufstieg des Familienunternehmens Grimme spielt in der Dümmerregion, eine der schönsten Landschaften Niedersachsens – früher eine eher rückständige und arme Gegend. Wenn Franz Grimme Junior als Kind früh morgens vor der Schule auf dem Kartoffelacker helfen muss und sein Rücken vom langen bücken schmerzt, träumt er von einer Maschine, die ganz allein die Knollen aus der Erde holt. Diese Idee lässt ihn nicht mehr los. In der alten Schmiede seines Vaters tüftelt und bastelt er viele Nächte lang. Mitte der 1930er-Jahre ist es so weit: Franz Grimme führt seine erste pferdegezogene Kartoffelvollerntemaschine vor. Willy Enneking hat 1947 als Lehrling bei Franz Grimme angefangen. Er ist in der Firma erwachsen geworden und zum Chef des Außendienstes aufgestiegen. Die rasante Entwicklung von der kleinen Schmiede zum Weltmarktführer hat er miterlebt. Die Chefin im Familienbetrieb, Christine Grimme, kümmert sich um die Auszubildenden, um Kitaplätze für die Kinder ihrer MitarbeiterInnen, organisiert die Betriebsfeste. 2.000 Menschen arbeiten heute weltweit bei Grimme. Dass die Söhne das Unternehmen später weiterführen, steht für sie außer Frage. In 115 Ländern der Erde bearbeiten Landmaschinen aus Damme die Felder. Die rote Farbe ist das Markenzeichen von Grimme. Unternehmenschef Franz Grimme ist sich sicher, dass es für die Spezialisten aus Niedersachsen noch viel zu tun gibt: „Immerhin wird noch die Hälfte aller Kartoffeln mit der Hand aus der Erde gebuddelt.“. (Text: NDR)