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Als der Seemann noch nach Hause funkte

Jahrzehntelang gab es für norddeutsche Männer, die teilweise monatelang auf See waren, nur eine Verbindung zum Festland und zu ihren Familien: die deutschen Küstenfunkstationen. Eine der bekanntesten unter ihnen ist wohl Norddeich Radio. Und im Westen kennt fast jeder die NDR Radiosendung „Gruß an Bord“, die jedes Jahr zu Weihnachten ausgestrahlt wird. Daneben gab es aber auch Rügen Radio, Kiel Radio und Elbe-Weser Radio, deren Funker mindestens so viele abenteuerliche Geschichten erzählen können wie die weit gereisten Seeleute. Auf den Frequenzen spielten sich sowohl die „kleinen Dramen“ des Alltags als auch die „großen Dramen“ der norddeutschen Seefahrtsgeschichte ab. Der Untergang der „Pamir“, die Festsetzung der deutschen Schiffe „Münsterland“ und „Nordwind“ im ägyptischen Großen Bittersee oder die Suchaktion nach der verschollenen „München“. Bei allen diesen dramatischen Unglücken hielten die Funker den Kontakt zu den Seeleuten oder halfen, die Rettungsarbeiten zu koordinieren. Durch die Mikrofone und Tastaturen der Küstenfunker wurden aber auch ganz andere Geschichten übertragen: Liebesschwüre wurden ausgetauscht, Trennungen besiegelt, es wurde die Geburt des ersten Sohnes verkündet. Wenn an Bord jemand krank war, wurde über Norddeich Radio „fernoperiert“. Diese Folge „Unsere Geschichte“ lässt die spannendsten Ereignisse aus den vergangenen Jahrzehnten der Seefahrt noch einmal Revue passieren. Funker, Seeleute und ihre Angehörigen kommen zu Wort. (Text: NDR)

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