In der zweiten Folgen von „UNSER LAND“ werfen der WDR und BROADVIEW TV am 26. August ab 20.15 Uhr einen Blick auf das NRW der 60er Jahre. Reichtum, Wohlstand und Freizeit prägten den Geist in diesem Jahrzehnt. Neue Helden wurden bejubelt. Es waren die „Swinging Sixties“, das Jahrzehnt der unbegrenzten Möglichkeiten. Überall wurde gebaut, die Wirtschaft brummte und die Menschen genossen ihren Luxus. Sie glaubten an den Fortschritt, der das gesamte Land veränderte. Nicht nur strukturell, sondern auch mental: Die Jugend rebellierte gegen die Alten und wollte verkrustete Strukturen aufbrechen. Doch der allübergreifende Wandel forderte auch seinen Preis: Die wirtschaftlichen Säulen Kohle und Stahl rutschten in die Krise und erforderten neue Maßnahmen. Das Dreischeibenhaus in Düsseldorf galt Anfang der 60er als das modernste Hochhaus Europas. Ein Synonym für die neue Macht und den Reichtum des Landes. Immerhin hatte hier der Stahlgigant Thyssen seinen Sitz, der seit den 50er Jahren das wirtschaftliche Rückgrat NRWs bildete. Doch im Laufe der 60er schwächelte der Stahl – und zwar so stark, dass sich der als Reformator bekannt gewordene Ministerpräsident Heinz Kühn für die Stahlbranche einsetzen musste. Sein Vorgänger Franz Meyers hatte noch emotionalere Sorgen: Ihm fehlte die Identifikation der Menschen mit ihrem Land. Nicht nur eine eigene Hymne für NRW wollte er komponieren lassen, sondern hätte das Land beinahe in Sachsofrankonien umbenannt. Nach Erneuerung, wenn auch auf gänzlich andere Art, sehnte sich die Jugend der 60er Jahre. Die zog es 1968 zu den Essener Songtagen, wo Pop-Größen wie Frank Zappa für Woodstock-ähnliche Stimmung mitten in NRW sorgten. Hier wurde die deutsche Rockmusik geboren. Inspiriert von neuen Klängen und einem bisher undenkbarem Freiheitsgefühl begann der 18-Jährige Marius Müller-Westernhagen Ende der 60er seine Popstarkarriere. Neue Helden waren geboren. Doch nicht nur die USA importierten nach NRW, auch umg