1981: Zum ersten Mal pöbelte sich Horst Schimanski in seiner speckigen Jacke durch den „Tatort“. In Bonn kamen Hunderttausende zur ersten Friedensdemo im Hofgarten und die Händler auf dem Marktplatz gaben Demonstrationsrabatt – um vor dem erwarteten Krawall schnell noch alle Waren zu verkaufen. Und die Fußballfrauen von der kleinen SSG 09 aus Bergisch Gladbach wurden Weltmeister – obwohl es diesen Titel im Frauenfußball damals noch gar nicht gab, ebenso wenig wie eine weibliche Nationalmannschaft. Der zweite Film der neuen zehnteiligen WDR-Dokumentationsreihe „Unser Land in den 80ern“ erzählt von einer Zeit, als die SPD mit absoluter Mehrheit das Land regierte; es war das Jahr, in dem die Arbeitslosenquote auf fast 400.000 stieg – so viel wie nie zuvor. Überall musste gespart werden, denn es fehlte im wahrsten Sinne des Wortes „Jede Menge Kohle“. Zwischen Poppern, Protesten und sportlichen Triumphen erzählt der Film aber auch Geschichten von Menschen, deren Leben sich in diesem Jahr 1981 grundlegend verändern sollte. Für den Kölner Johannes Erleman endete 1981 seine Kindheit von einem Moment auf den anderen. Am 6. März passten drei Männer den damals elfjährigen Jungen im Forstbotanischen Garten in Köln ab und entführten ihn. Über zwei Wochen wurde er in einem kleinen Verschlag in der Eifel eingesperrt. Seine Familie war wohlhabend, der Vater ein Finanzexperte und ehemaliger Präsident des Kölner Eishockeyclubs KEC. Drei Millionen Mark Lösegeld brachte die Familie auf und Johannes Erlemann kam nach 16 Tagen wieder frei. „Die Entführer haben ihre Strafen bekommen, ich habe lebenslänglich“, sagt der heute 48-Jährige. Die Entführung habe sein Leben für immer verändert. Anne Trabant-Haarbach feierte 1981 ihren größten sportlichen Erfolg. Die Trainerin und Spielerin von Bergisch Gladbach 09 gewann mit ihrem Team die inoffizielle Damen-Fußball-Weltmeisterschaft in Taiwan. Sozusagen als „Ersatzspielerinnen“ für eine Nati