Bei der Herstellung von Gemüse, Obst und Getreide zählen häufig nicht mehr der Geschmack und die Nährstoffe, sondern der Ertrag, die Transportfähigkeit und die Verarbeitungseigenschaften. Damit das Gemüse optisch den Ansprüchen der Supermärkte genügt, setzen die Bauern auf speziell gezüchtete Industrie-Sorten. Die Lizenz auf dieses Saatgut liegt weltweit in den Händen weniger Konzerne. Die Bauern kaufen es ihnen jährlich ab, oft gleich in Kombination mit dem passenden Spritzmittel. Ein „Package“ sozusagen, bei dem der anbauende und erntende Bauer kaum noch Gestaltungsspielraum hat. Was auf unseren Tellern landet, ob Getreide, Obst oder Gemüse, ist für den Weltmarkt inzwischen weitgehend stereotypisiert. Sorten, die nicht verkaufsoptimiert sind, also vielleicht weniger lange haltbar, dafür nahrhafter oder besser im Geschmack, haben gegen diese geballte Marktmacht keine Chance. Doch ist diese Einförmigkeit noch gut für unsere Gesundheit? Und was bedeutet es, so zentrale Entscheidungen unserer Ernährung an einige wenige Großkonzerne zu delegieren?