Putzen ist heutzutage weit mehr, als nur das Zuhause vom lästigen Schmutz zu befreien. Gerade seit dem letzten Jahr streben viele Menschen eine Art Keimfreiheit für ihre Wohnung an. Es wird geputzt und sterilisiert, was das Zeug hält. Und die Reinigungsindustrie hat für jede Bedrohung ein Wässerchen parat. Bei der Auswahl lassen wir uns gerne von Düften leiten, die Frische und Reinheit suggerieren. Unterschätzt werden allerdings häufig die Risiken, die Putzmittel bergen. Denn in den meisten Reinigern stecken wahre Chemie-Cocktails: Bis zu zweihundert Stoffe werden in diesen Mitteln verwendet, und sie können Allergien auslösen. Eine Studie der Freien Universität Brüssel zeigt: Die Rate von Menschen, die vorzeitig sterben, ist in der Reinigungsbranche um bis zu 45 Prozent höher als bei Büroangestellten. Die Gründe dafür sind noch unklar. Die vielen Chemikalien könnten eine Rolle spielen. Eine weitere Vermutung: falscher Umgang und fehlende Schutzmaßnahmen wie Handschuhe und Atemschutz.