Der Traum vom höchsten Gebäude der Welt scheint so alt wie die Menschheit. Die Bibel erzählt vom ehrgeizigen Projekt der Babylonier, ein Bauwerk zu errichten, das den Himmel berührt. „Mit dem Turm machen wir uns einen Namen und werden berühmt“, heißt es in der Heiligen Schrift. Gott missfiel die menschliche Anmaßung, und er bestrafte die Einwohner Babylons mit der sprichwörtlichen Sprachverwirrung. Doch der menschliche Ehrgeiz ließ sich offenbar nicht zügeln. Die ersten „Hochhäuser“ entstanden vor zirka 4500 Jahren in Ägypten. Berechnet mit Winkelmaß und Senklot, gebaut aus Stein und Mörtel. 20 000 Menschen gleichzeitig arbeiteten auf der damals größten Baustelle der Welt und schufen das einzige antike Weltwunder, das heute noch existiert: die Pyramiden von Gizeh. Während die zeitgleich in Deutschland errichteten Fürstengräber aus der Bronzezeit bescheidene acht Meter hoch waren, hielten die Grabmäler der Pharaonen mit bis zu 146 Meter den Höhenrekord – bis ins 19. Jahrhundert. Im italienischen Mittelalter begann eine neue Bauära, in der Türme sich zum reinen Statussymbol entwickelten und allein dem Zweck dienten, Luxus, Macht und Geld zur Schau zu stellen. Ende des 13. Jahrhunderts entstanden die ersten Skylines. Der Handel florierte, und wer etwas auf sich hielt, baute in die Höhe. San Gimignano ist bis heute ein gut erhaltenes Zeugnis für die Blüten, die der Bauwahn der berühmtesten Familien – wie die der Ardinghelli oder Salvucci – trieb.
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Christian Berkel | Guest Star | Self - Presenter |