Im Jahr 507 nach Christus hatten die Westgoten die Pyrenäen erreicht. Wieder einmal waren sie auf der Flucht. Schon ihre Vorfahren waren als Flüchtlinge von der Donau nach Südfrankreich gewandert. Jeder, der sich den Westgoten auf ihrer Wanderung anschloss, war ohne Ansehen von Herkunft und Abstammung als Gote willkommen. So wurden sie im Laufe ihrer Geschichte zu einem Volk vieler Völker. Über 40.000 Menschen zogen über die Pyrenäen nach Spanien. Auf der Iberischen Halbinsel suchten sie eine neue Heimat. Es war die sechste während ihrer langen Wanderschaft, überliefert die Saga der Goten. Anfang des 6. Jahrhunderts mussten die Westgoten ihr Königreich in Südfrankreich aufgeben. Von den übermächtigen Franken verdrängt, zogen sie in die einstigen römischen Provinzen Spaniens, die sie zu ihrem neuen Königreich machten. Toledo – einst das römische Toletum – wurde 550 zur „Urbs regia“, zur Stadt ihrer Könige.