Echnaton bricht mit den Traditionen - Folge 3 des Vierteilers über das Alte Ägypten Um 1350 vor Christus ist Ägypten ist so machtvoll wie nie zuvor. Seit einem halben Jahrhundert herrscht Frieden im Reich, in dem gut vier Millionen Menschen leben. Doch schon bald bahnt sich hier ein Machtkampf an, der das Land erschüttern wird. Der neue Pharao Echnaton bricht mit dem Jahrtausende alten Kult und stürzt das Land ins Chaos. Was trieb ihn an? Was ist sein Vermächtnis? Die einmalige Geschichte Echnatons beginnt mit seinem Vater Amenophis dem Dritten. Der Pharao lässt sich in gewaltigen Bauwerken als "Gott auf Erden" feiern, als Abbild des Sonnengottes. Eine geschickte Kampfansage an die Priester, denn hinter den Kulissen schwelt schon lange ein Konflikt: Seit der Gründung Ägyptens vor über tausend Jahren steht der Pharao an der Spitze des Staates. Doch die Amun-Priester gewinnen immer mehr Einfluss auf die Politik des Landes. Amenophis als Gott der Sonnenscheibe Für Amenophis den Dritten sind Reichtum und Macht der Priester zum Problem geworden. Seine Vorgänger haben einen Großteil der Kriegsbeute aus ihren Feldzügen den Göttern gestiftet. Gold, Silber, aber auch Kupfer und andere wertvolle Rohstoffe haben die Schatzkammern der Amun-Tempel gefüllt. Die Vorgänger von Amenophis waren bedeutende Feldherren. In vielen Schlachten haben sie nicht nur die Grenzen des Reichs gesichert und dem Land dauerhaften Frieden gebracht. Sie eroberten auch Palästina und Syrien und herrschten schließlich von Nubien - dem Goldland der Pharaonen - bis zum Euphrat in Vorderasien. Aus unterworfenen Völkern wurden tributpflichtige Vasallen, deren Reichtümer nach Ägypten flossen. Anders als sein Vorgänger Thutmoses der Dritte, der allein siebzehn Feldzüge unternahm, zieht Amenophis nie in einen großen Krieg. Er hat ein Weltreich geerbt und muss keine fremden Völker unterwerfen. Und trotzdem wagt er mehr als alle vor ihm: Seine Kampfansage richtet sich geg