Wer sich im äußersten Norden Europas im Winter fortbewegen will, braucht die Hilfe von Tove Gabrielsen. Sie fräst ganz brachial mit dem Schneepflug den Weg zum Nordkap frei. Die Einheimischen gehen auch bei strengsten Temperaturen ihren Hobbys nach: Tauchen zum Beispiel zu den riesigen Königskrabben in der eisigen Barentssee. Hin und wieder findet man dort auch versunkene Schiffe und Flugzeuge aus dem Zweiten Weltkrieg. Westnorwegen ist das Land der Fjorde. Auf der Alm Herdalssetra leben die Ziegenbäuerin Åshild und ihr Mann Jostein mit ihren 450 Tieren. Ihre Spezialität ist brauner Karamellkäse, der erst nach stundenlangem Rühren über dem offenen Feuer seinen feinen Schokoladengeschmack erhält. Nördlich vom Sognefjord ist die Eiszeit noch zum Greifen nah. Hier liegt der Jostedalsbreen, der größte Gletscher des europäischen Festlandes. Eine der gewaltigsten Gletscherzungen heißt Briksdalsbreen. In diesem eisigen Reich leben Menschen. Ruben Briksdal ist einer von ihnen. Seine Familie hat der Gletscherzunge ihren Namen gegeben. An der Küste vor der alten Hansestadt Bergen fertigt die Bootsbauerin Berit auf der kleinen Schiffswerft von Os windschnittige Jollen nach Wikingerart. (Text: NDR)
In dieser Folge geht es um Finnland. Mittelfinnland ist eine nahezu ursprüngliche Wildnis geblieben. Über Hunderte von Kilometern erstrecken sich dunkle Kiefernwälder über das Land, unterbrochen durch unzählige Seen. Die Reise beginnt auf dem See Saimaa, der größte See Finnlands, der viertgrößte Europas. Hier findet man, was es in Europa sonst kaum mehr gibt, die Flößerei. Baumstämme, in Bündeln über mehrere Hundert Meter zusammengeschnürt, werden von einem Schlepper langsam durchs Wasser gezogen. Taisto ist seit fast 30 Jahren Flößer, jetzt ist er mit 200.000 Baumstämmen durch seichte Gewässer und starke Strömungen unterwegs. In Karelien besucht das Filmteam ein Ehepaar, das einen alten Reisebus zu einer rollenden Backstube umgebaut hat. Tuula backt hier Piroggen, die sie und ihr Mann auf den Wochenmärkten verkaufen. Tausende von Kilometern sind sie im Jahr unterwegs. Östlich der Ålandinseln liegt der finnische Schärengarten. Große Fährschiffe pendeln zwischen Stockholm und den finnischen Hafenstädten Turku und Helsinki. In Turku werden die größten Kreuzfahrtschiffe der Welt gebaut. (Text: NDR)
In dieser Folge steht Dänemark im Mittelpunkt. Ein Drittel der Landfläche besteht aus Inseln, kleinen und großen, bewohnten und unbewohnten. Für das flächenmäßig eher kleine Land Dänemark kommt eine enorme Küstenlänge zusammen. Kein Wunder, dass die Dänen ihr Land als „Inselreich“ verstehen und fleißige Brückenbauer sind. Die Reise beginnt bei den Kreidefelsen der Insel Møn. Sturm und Wasser setzen der Küstenlinie heftig zu, einige der markantesten Kreidevorsprünge sind für immer verloren gegangen. Mit der Fähre geht es nach Strynø, einer der kleineren bewohnten Inseln. 216 Menschen leben hier. Auch die Patchwork-Familie Gierlöff. Das Filmteam verbringt einen Tag mit ihnen. Die 15-jährige Sille wird die Insel bald verlassen, da es auf Strynø kein Gymnasium gibt. Die Brücke über den Großen Belt ist die längste Hängebrücke Europas. Auf Fünens Seite liegt das Städtchen Kerteminde, wo es ein maritimes Forschungszentrum gibt. Seit Jahren geht der Bestand der Schweinswale in der „Dänischen Südsee“ zurück. Dem will man auf den Grund gehen. Erstaunlicherweise fühlen sich die Schweinswale im Testbecken sehr wohl, obwohl sie in Freiheit extrem scheu sind. Mehr als 100 Herrenhäuser gibt es auf Fünen. Schloss Egeskov ist das prächtigste von allen. (Text: NDR)
In dieser Folge steht Schweden im Mittelpunkt. Schweden, ganz oben an der Grenze zu Norwegen, 150 Kilometer nördlich des Polarkreises. Hier lebt Heidi Andersson in einem Dorf mit Namen Ensamheten, übersetzt: Einsamkeit. Das ist ziemlich treffend. Darum halten auch alle dort zusammen. Die Menschen arbeiten mit Holz und in der Landwirtschaft und betreiben den gleichen Sport: Armdrücken. Heidi ist achtfache Weltmeisterin in dieser ungewöhnlichen Sportart für Frauen und genießt ihr Leben in „Einsamkeit“. Die Ostseeküste im südlichen Lappland: Hier gibt es eine Heringsdelikatesse, den Surströmming (saurer Strömling). Und wie so oft bei Spezialitäten, scheiden sich dabei die Geister Geruch und Geschmack sind jedenfalls einzigartig. Die Reise geht in die Wälder und Sümpfe Schwedens. Hier leben etwa zwei Millionen Elche. Man bekommt sie aber kaum zu Gesicht. Wenn man in Schweden ein Kind bittet, ein Haus zu malen, wird es ein rotes Haus malen. In der Falun-Grube wurde Kupfer gewonnen. Aus den steinigen Resten gewinnt man die begehrte rote Farbe, das Schwedenrot. Es konserviert das Holz und ist so modern wie eh und je. Der Sage nach erschuf ein Riese Schwedens größten See, weil er im Zorn eine Scholle aus dem Ackerboden riss und sich das Loch mit Wasser füllte. (Text: NDR)
Im Mittelpunkt dieser Folge stehen die Lofoten. Die Lofoten sind das raue Archipel im norwegischen Polarmeer. Wer hier ankommt, ist wirklich am „Ende der Welt“. Wer weiter als bis nach Moskenes will, braucht ein Boot oder ein Flugzeug. Gut, dass es die Männer vom Küstenschutz gibt, die sich um kaputte Seezeichen und Leuchttürme kümmern. Die Saison der Lofoten-Fischer beginnt, wenn die Temperaturen zuverlässig unter null Grad bleiben. Dann verdienen die Fischer den Großteil ihres Jahreseinkommens. Überall sieht man nun den Stockfisch auf Trockengestellen. Die Arbeit ist schwer, aber kaum einer der Fischer kann sich etwas anderes vorstellen. Eine Arbeit und eine Lebensweise, ganz einfach. Ein Besuch auf einem der luxuriösen Schiffe der Hurtiglinie darf nicht fehlen. Sie pendeln vor rauer Küste auf einem Elf-Tage-Törn zwischen der russischen Grenze und Südnorwegen. Menschen in unterschiedlichsten Berufen findet man auf dem „schwimmenden Arbeitsplatz“. Die Insel Andøya wird von der Hurtiglinie nicht angefahren. Sie liegt wohl zu weit draußen im Atlantik. Hier steht eines der wichtigsten Observatorien Europas. Die junge Sandra Blindheim ist die Chefin. Sie ist verantwortlich für den großen Laser, der wichtige Informationen an Wissenschaftler in aller Welt liefert. (Text: NDR)
Auf Grönland, der als autonomes Gebiet zum 4.000 Kilometer entfernten Königreich Dänemark gehörenden größten Insel der Welt, gibt es so gut wie kein grünes Land. Eis und Schnee beherrschen die Landschaft, so weit das Auge reicht. An der Westküste der rund 60.000 Einwohner zählenden Insel, die geologisch zum arktischen Nordamerika gehört, liegt Ilulissat. Von hier führt die Fahrt mit der jungen Naturführerin Laali in die Diskobucht, berühmt durch die atemberaubend schönen „weißen Riesen“, Eisberge von kolossaler Ausdehnung. Durch die Klimaerwärmung friert das Meer auch im Winter nicht mehr zu. So ist man zum Eisangeln nicht mehr auf Schlittenhunde angewiesen. Die Fischer nutzen nun moderne Boote und Netze. In der Fischfabrik, in der die fette Beute an Heilbutt und Seewolf verarbeitet wird, sind alle am Umsatz beteiligt. Das hebt die Arbeitsmoral. Silas ist Taxifahrer in Ilulissat. Seine längste Strecke ist nur sechs Kilometer lang, denn auf ganz Grönland gibt es keine festen Straßen, die zwei Orte miteinander verbinden. So muss, wer weiter weg will, das Flugzeug nehmen. Auch Qaanaaq, ein Dorf dicht am Nordpol, ist nur per Schiff oder Flugzeug zu erreichen. Zu dem größten Ort im nördlichen Grönland gehören ein Krankenhaus und eine Schule für die 200 Kinder. Die Jungen in diesem Dorf wollen die Tradition nicht vergessen, aber trotzdem ein modernes Leben führen. Der junge Lehrer Dan Normann erhält auf die Frage, was die Kinder einmal werden wollen, oft die gleichen Antworten: Die ehrgeizigen Schüler wollen aufs Festland ziehen, die anderen möchten auf Grönland bleiben. (Text: SWR)