In Sizilien treffen sich Europa und Afrika! Auf Schritt und Tritt begegnet man auf der Insel arabischen Inschriften, Bauten oder Alltagsgegenständen. Heute ist "Sicilia" das Armenhaus Italiens, abhängig vom reichen italienischen Norden. Noch vor 1000 Jahren flossen die Gelder, das Wissen und die Kunstschätze in die andere Richtung. Die arabische Epoche war die Blütezeit Siziliens. Sie beginnt 827 mit der Eroberung Siziliens durch die Sarazenen. Das Wort "Sarazene" kommt aus dem Griechischen und meinte ursprünglich nur einen bestimmten arabischen Stamm - doch bald subsumierten die Europäer alle Moslems unter diesem Begriff. Die Sarazenen bestimmten nur 75 Jahre über Sizilien. Die meisten historischen Bauwerke in Sizilien stammen aus dieser Epoche. Die arabischen Lustschlösser und Gärten, die orientalischen Paläste mit ihren üppigen Zitronen- und Orangengärten ließen die Weltreisenden ins Schwärmen geraten. Selbst die beliebteste sizilianische Sünde, die Süßspeise, ist orientalischen Ursprungs und auch die Dattelpalmen und Zitrusfrüchte kamen mit den Arabern nach Sizilien. Im Jahr 902 endete mit dem Fall von Taormina die arabische Herrschaft auf Sizilien. Die Normannen vertrieben die Araber und wurden von Papst Urban II. mit dem Lehen betraut. Das die Normannen so fern von der Heimat im Mittelmeer vagabundierten, hatte mit den Kreuzzügen zu tun. Sie waren in dem norditalienischen Raum zuerst als Söldner der Langobarden tätig. Roger I. der frischgebackene Normannenkönig und seine Nachfahren übernahmen die orientalische Kultur, beschäftigten islamische Kunsthandwerker zur Ausschmückung ihrer Palastkapellen und christlichen Gotteshäuser und ließen die fähigen arabischen Beamten in ihren Positionen. Die neuen Herrscher waren überaus tolerant und erhielten so die Pracht, die das kontinentale Europa überstrahlte.
Name | Type | Role | |
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Sandra Hörger | Writer | ||
Gaby Imhof-Weber | Director |