Was aßen und tranken unsere Vorfahren, wie wohnten sie, wovon lebten sie? Im Mittelpunkt der neuen Geschichtsreihe "Reisen in die Vergangenheit" stehen historische Lebenswelten, spannend rekonstruiert und inszeniert. Mit den Methoden der experimentellen Archäologie und mithilfe historischer Gruppen werden konkrete Lebenssituationen erforscht und erklärt.
Im Mittelpunkt der neuen Geschichtereihe "Reisen in die Vergangenheit" stehen historische Lebenswelten, spannend rekonstruiert und inszeniert.
Das Pferdegespann quält sich knarrend über einen schlammigen Weg im Voralpenland. Der Händler Hadubrandt hat Waren aus Italien geladen. Doch die Hauptverkehrsachse über die Alpen hat seit den Zeiten der Römer viel von ihrem Glanz und ihrem Komfort verloren. Der Händler ist "per aspera ad astra" - "auf rauen Wegen zu den Sternen" unterwegs. Stoffe und Gewürze hat Hadubrandt in Venedig eingekauft. Schwer bewaffnete Söldner begleiten das Gespann. Dieser Schutz ist dringend geraten, denn bewaffnete Auseinandersetzungen sind bei so einer wertvollen Fracht beinahe an der Tagesordnung. Der verarmte Adel der Alpentäler, die Raubritter, sind zu einer wahren Landplage geworden. Das erste Abenteuer des Films ist dann auch ein Überfall, den Hadubrandt mit seinen Söldnern gerade noch abschlagen kann. Am Abend kehrt Hadubrandt, der Händler, zu einem stärkenden Mahl in einer Schänke ein, es gibt Seefisch. Die Küche des Mittelalters war weitaus vielfältiger, als gemeinhin angenommen wird. Der Beweis: Die Archäologin Sylvia Codreanu-Windauer hat bei ihren Grabungen immer wieder die Gräten von Meeresfischen in bayerischen Latrinen gefunden. Am nächsten Morgen kommt Hadubrandt ein Händler entgegen und erbittet Almosen. Er ist auf dem Jakobsweg unterwegs, Gott soll ihm so seine Sünden vergeben und ihn vor dem "schwarzen Tod", der Pest, verschonen. Eine Szene, die einen Blick in die Glaubenswelt des Mittelalters gewährt. Dr. Claudia Grund vom Diözesanmuseum Eichstätt sieht im Glauben den alles entscheidenden Lebensanker der Menschen in dieser Epoche vor den großen Entdeckungen. Kirchen und Klöster sind zudem die Orte des Lichts, der Farbe und des Wissens. Im kirchlichen Raum wurden die schönsten Bücher, Kunstwerke und Architektur gefunden. Beispiele aus Regensburg, Steingaden und Eichstätt verdeutlichen dies eindrücklich. Nach einer wahren Odyssee, bei der der Händler sich auch Flößern anvertraut, erreicht Hadubrandt endlich sein wichtigstes Etappenziel: