Der Super-Gau – der größte anzunehmende Unfall – passierte am 26. April 1986: Im ukrainischen Kernkraftwerk Tschernobyl wurde der vierte Reaktorblock durch eine nukleare Explosion vollständig zerstört. Eine riesige Wolke aus frei gesetzter Radioaktivität verteilte sich über ganz Europa. Besonders betroffen waren und sind die ehemaligen Sowjetrepubliken Weißrussland, Ukraine und Russland. Hundert-tausende Betroffene wurden umgesiedelt, aber viele leben immer noch in verseuchten Gebieten. Einige sogar heimlich in der 30-Kilometer-Sperrzone, die rund um das Kraftwerk gezogen wurde. Quarks & Co fährt an den Ort des Geschehens, spricht mit den Menschen über ihr Leben 20 Jahre nach der Reaktorkatastrophe und erzählt ganz persönliche Geschichten des Unfalls und der Aufräumarbeiten. Um den Austritt weiterer Radioaktivität zu verhindern, wurde nach der Katastrophe in größter Eile und unter enormer radioaktiver Belastung der Beteiligten ein so genannter Sarkophag um den zerstörten Reaktorblock gebaut – bestehend aus 7.000 Tonnen Stahl und 410.000 Kubikmetern Beton. Inzwischen wird die im November 1986 fertig gestellte Schutzhülle immer undichter; der Betonmantel hat Risse bekommen. Bei einem Einsturz würde eine riesige radioaktive Staubwolke frei gesetzt. Ranga Yogeshwar geht mit Atemschutzmaske und Strahlenmessgerät in die Sperrzone und sieht sich den so genannten Sarkophag an, der den explodierten Reaktorblock umschließt. Redaktion: Wolfgang Lemme