Vor etwa 3,5 Milliarden Jahren entstand Leben auf der Erde und entwickelte sich durch Evolution zu immer komplexeren Formen. Aber können wir künstliches Leben auch im Labor erschaffen? Ein Meilenstein gelang 2010 dem Team um Craig Venter: Die Forschenden konstruierten eine sogenannte Minimalzelle. Dazu entfernten sie die gesamte Erbsubstanz eines Bakteriums und ersetzten sie durch ein künstlich zusammengesetztes Genom aus 473 Genen. In einer Folgestudie fügten sie weitere Gene hinzu, sodass sich die Zellen stabiler teilten und weiterentwickeln konnten. Kerstin Göpfrich und ihr Team haben dagegen einen anderen Ansatz gewählt: Mithilfe von künstlicher RNA – vereinfacht gesagt einem Teil von DNA – wollen sie Bausteine entwickeln, um künstliche Immunzellen zu erzeugen. Diese Zellen sollen dabei helfen, Infektionen und Krebs zu bekämpfen. Aber wie nah sind wir an der Erschaffung von künstlichem Leben? Und welche Risiken stecken in Konzepten wie Mirror-Life und synthetischen Genomen